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Siemens

Mit vollem Schwung aus der Krise gekommen

„Das Geschäftsjahr 2010 haben wir sehr erfolgreich abgeschlossen. Unser Wachstum gewinnt an Fahrt. Operativ haben wir zum zweiten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt.“ So fasste Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, die Konzernbilanz (Stichtag 30. September) zusammen. „Wir kommen mit vollem Schwung aus der Krise.“

Während Auftragseingang und Umsatz in den ersten beiden Quartalen zurückgingen, legten beide im dritten Quartal kräftig zu. Insgesamt konnte Siemens im Geschäftsjahr 2010 einen Auftragseingang von 81,16 Mrd. Euro verbuchen (plus drei Prozent) und erzielte einen Umsatz von knapp 76 Mrd. Euro. Das Ergebnis der drei Sektoren Industry, Energy und Healthcare erreichte die Rekordhöhe von 7,79 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,47 Mrd. Euro), der Konzerngewinn nach Steuern stieg um 63 Prozent auf 4,11 Mrd. Euro.

Inzwischen erzielt der Konzern 85 Prozent seines Umsatzes auf ausländischen Märkten. Von den weltweit rund 405 000 Siemens-Mitarbeitern haben 128 000 ihren Arbeitsplatz in Deutschland. In der Metropolregion Nürnberg spielt die Siemens AG eine Schlüsselrolle: Mit fast 36 000 Mitarbeitern in Mittelfranken führt Siemens die Liste der beschäftigungsstärksten Unternehmen der Region an. Hinzu kommen rund 50 000 Beschäftigte bei Zulieferern und Partnerfirmen des Konzerns.

Im Geschäftsjahr 2010 konnten die in Erlangen/Nürnberg aktiven Siemens-Sektoren folgende Ergebnisse vorlegen:

Die Bilanz des Sektors Industry zeigt deutlich, dass der Konzern das Tal der Konjunkturkrise hinter sich gelassen hat: Industry erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 ein Ergebnis von 3,5 Mrd. Euro (plus 29 Prozent). Der Umsatz bewegt sich mit 34,9 Mrd. Euro auf dem Niveau des Geschäftsjahrs 2009 (35 Mrd. Euro). Besonders gut entwickelten sich die kurzzyklischen Geschäfte von Industry Automation und Osram. Die Automatisierungstechnik steuerte 1,05 Mrd. Euro zum Konzernergebnis bei (2009: 681 Mio. Euro), Osram 569 Mio. Euro (2009: 89 Mio. Euro).

Wie bereits im Geschäftsjahr 2009 lieferte der Sektor Energy mit 3,6 Mrd. Euro den größten Beitrag zum Konzernergebnis (Vorjahr: 3,31 Mrd. Euro). Der Umsatz betrug 25,5 Mrd. Euro, ein minimaler Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 25,8 Mrd. Euro. Die größten Anteile am Ergebnis des Sektors Energy entfielen auf das fossile Kraftwerksgeschäft (1,5 Mrd. Euro) und auf Energieübertragungslösungen (763 Mio. Euro). Erneuerbare Energien steuerten 368 Mio. Euro zum Ergebnis des Sektors bei.

Das Ergebnis des Sektors Healtcare betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 748 Mio. Euro (minus 48 Prozent). Dieser Rückgang ist auf hohe Abschreibungen in der Medizintechnik aufgrund einer Akquisition einer US-Diagnostikfirma zurückzuführen: Siemens musste eine Wertberichtigung in Höhe von 1,2 Mrd. Euro vornehmen. Im operativen Geschäft hat der Sektor Healthcare aber zugelegt, der Umsatz stieg um vier Prozent auf 12,4 Mrd. Euro. Das Geschäft mit bildgebenden Geräten (Imaging & IT) lieferte mit 1,45 Mrd. Euro (plus 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr) nach dem fossilen Kraftwerksgeschäft den höchsten Ergebnisbeitrag auf Konzernebene.

Sowohl Belegschaft als auch Anteilseigner sollen von den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2010 profitieren: Die Mitarbeiter erhalten eine Sonderprämie bis zu 1 000 Euro; außerdem wurde die Tariferhöhung von April auf Februar 2011 vorgezogen.

Im letzten Strategieprogramm des Konzerns „Fit 4 2010“ lag der Fokus noch auf Kostensenkungen. „One Siemens“ setzt nun andere Akzente: Mit einem finanziellen Zielsystem steckt es einen ambitionierten Rahmen für die weitere Entwicklung des Unternehmens ab und definiert Kenngrößen für Umsatzwachstum, Kapitaleffizienz, Profitabilität und Optimierung der Kapitalstruktur. So will Siemens in allen Geschäftsfeldern stärker wachsen als die relevanten Wettbewerber. Die Portfolio-Politik soll dem Grundsatz folgen, „die erste oder zweite Position an allen jetzigen und zukünftigen Märkten zu erreichen oder zu halten“.

Für das Geschäftsjahr 2011 rechnet der Konzern mit einem deutlich steigenden Auftragseingang. Auf der Basis des bereits starken Auftragsbestandes erwartet Siemens ein moderates organisches Umsatzwachstum und will mit dem Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten den Wert des Geschäftsjahrs 2010 um 25 bis 35 Prozent toppen. Zunehmende Bedeutung für das Geschäft werden umweltfreundliche Produkte und Lösungen gewinnen, die schon jetzt 28 Mrd. Euro zum Umsatz beitragen. Bis 2014, so die ambitionierten Pläne des Konzerns, soll das Umweltportfolio bereits mehr als 40 Mrd. Euro Umsatz bringen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2010, Seite 52

 
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