Mehr als 50 Prozent aller Meerrettich-Kreationen, die in Deutschland serviert werden, stammen von der Schamel Meerrettich GmbH & Co. KG in Baiersdorf. Damit ist das Unternehmen nach Angaben von Hanns-Thomas Schamel und Hartmut Schamel mit weitem Abstand Marktführer. Die beiden Geschäftsführer leiten das im Jahr 1846 gegründete Familienunternehmen in fünfter Generation und beschäftigen 50 Mitarbeiter in der Produktion. Täglich verlassen bis zu 150 000 Gläser Meerrettich die Fabrik in Baiersdorf, die mitten im traditionsreichsten Meerrettich-Anbaugebiet Deutschlands zwischen Nürnberg und Bamberg liegt.
Mehr als 90 Prozent des in Bayern erzeugten Meerrettichs werden heute von Schamel aufgekauft und verarbeitet, so Hanns-Thomas Schamel. Viele der Kren-Äcker lägen nahezu in Sichtweite zur Produktion, kaum eine der scharfen Wurzeln müsse länger als eine Stunde transportiert werden. Man lege Wert auf kurze Lieferwege und auf ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Landwirten. Da die Rohwarenpreise in anderen europäischen Anbaugebieten aufgrund von Ernteausfällen in der letzten Zeit gestiegen seien, bezahle Schamel seinen über 100 Vertragsbauern über die bestehenden Vertragsvereinbarungen hinaus einen freiwilligen Preisaufschlag von über 18 Prozent für die Ernte 2011. Damit wolle das Unternehmen sicherstellen, dass die arbeitsaufwändige Sonderkultur der Handelsklasse A in höchster Qualität geliefert werde.
Am beliebtesten bei den Verbrauchern sind die klassischen Sorten „Bayerischer Meerrettich“ und seine verfeinerte Variante mit Alpensahne. Gut kommt auch die Neuheit „Raspelstix“ an, eine Meerrettichzubereitung mit frisch geriebenen Raspeln. Am meisten Meerrettich wird in Deutschland und Österreich gegessen. Aber die Produkte mit dem roten Schamel-Logo gewinnen zunehmend auch in anderen Ländern Freunde, sodass die Exportquote mittlerweile bei immerhin 15 Prozent liegt. Besonders in Südtirol und der Schweiz ist Schamel Meerrettich beliebt.
