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Energieforschung

Solarzellen der Zukunft

Das vor 20 Jahren gegründete Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) entwickelt in Erlangen Technologien, die große Bedeutung für die Energiewende haben. Besonderes Know-how haben die Wissenschaftler bei Dünnschicht-Solarzellen.

Photovoltaik, Energiespeicher, energie-optimierte Gebäude und energieeffiziente Prozesse sind die wichtigsten Forschungsfelder des Instituts, dessen Jubiläum vor Kurzem gefeiert wurde. Rechtzeitig zum 20-jährigen Bestehen konnte das ZAE das neue Gebäude in Erlangen beziehen.

Der Neubau, der sich auf dem Erlanger Südgelände der Universität Erlangen-Nürnberg befindet, wurde vom Freistaat Bayern mit 5,2 Mio. Euro gefördert. Auf 3 000 Quadratmetern werden nun neue Technologien für Photovoltaik (z.B. druckbare Dünnschicht-Photovoltaik) und Thermosensorik erforscht und entwickelt. Am ZAE-Standort in Garching soll bis zum Sommer 2012 ein Erweiterungsbau fertig gestellt werden, dort stehen Techniken zur Energieumwandlung und zur Erschließung weiterer erneuerbarer Energien im Mittelpunkt.

Der dritte ZAE-Standort in Würzburg entwickelt hauptsächlich Funktionsmaterialien für die Energietechnik. Dort entsteht derzeit ein Forschungs- und Demonstrationsgebäude zum Thema „Energieoptimiertes Bauen“, das 2013 bezugsfertig sein soll. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil bezeichnete das ZAE Bayern anlässlich seines 20-jährigen Bestehens als „Glücksfall für den Freistaat“.

Etat wächst stetig

Insgesamt sind am ZAE Bayern 180 Mitarbeiter tätig, die überwiegend aus den Disziplinen Physik, Maschinenbau und Werkstofftechnik kommen. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter sind Doktoranden, Diplomanden und Praktikanten. Zuletzt kletterte der Forschungs- und Entwicklungsetat des ZAE Bayern auf 8,6 Mio. Euro. Knapp zwei Mio. Euro kamen als Grundfinanzierung vom Bayerischen Wirtschaftsministerium, rund 6,6 Mio. Euro wurden aus Drittmitteln beschafft.

Ihr Know-how will die Erlanger Forschungseinrichtung mit ihren fast 50 Mitarbeitern in den nächsten Jahren auch in den Energie-Campus Nürnberg (EnCN) einbringen, der seinen Sitz auf dem früheren AEG-Areal hat und in diesem Jahr zu den Preisträgern der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ gehört. Das ZAE Bayern gehört zusammen mit der Universität Erlangen-Nürnberg, der Ohm-Hochschule Nürnberg und den drei Fraunhofer-Instituten für Integrierte Schaltungen (IIS), für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) und für Bauphysik (IBP) zu den Gründungsmitgliedern des Energie-Campus. Dort will das ZAE eine „Solarfabrik der Zukunft“ eröffnen, um alle bislang bekannten Verfahren zum Drucken von Photovoltaik auf Folien anzuwenden. Dr. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation|Umwelt, unterstreicht die Bedeutung des ZAE für die regionale Wirtschaft: „Das Erlanger ZAE ist eine der ältesten bayerischen Forschungseinrichtungen mit ausschließlicher Vertiefung im Bereich der erneuerbaren Energien. Die mittelfränkische Wirtschaft und auch wir als IHK haben vom ZAE in vielfältiger Weise durch Wissens- und Technologietransfer profitiert.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 16

 
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