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Wissenschaftsstadt Fürth

Zentrum der Materialforschung

Seit fünf Jahren darf sich Fürth „Wissenschaftsstadt“ nennen. Nach Worten von Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung ist der Ausbau der Forschungsinfrastruktur ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Stadt. Die Hoffnung ist groß, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt und Fürth bei der Vergabe von Fördergeldern vom Freistaat auch in Zukunft „als verlässlicher Partner“ wahrgenommen wird, so Wirtschaftsreferent Horst Müller.

Ältester Baustein der „Wissenschaftsstadt“ ist das Zentralinstitut für Neue Materialien (ZMP) der Universität Erlangen-Nürnberg, das im Gewerbekomplex Uferstadt auf dem einstigen Grundig-Gelände beheimatet ist. Dort soll im April der Ausbau des „Technikums 2“ mit einem eigenen Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften an den Start gehen. Aktuell leitet Prof. Dr. Robert F. Singer die angewandte Forschung mit 100 Mitarbeitern, weitere 100 sollen in den nächsten drei Jahren hinzukommen. Unter anderem werden in der Werkstoff- und Bauteilprüfung Turbinenschaufeln oder Kurbelwellen untersucht. Die Aufträge aus der Wirtschaft kommen laut Singer zu zwei Dritteln von mittelständischen Unternehmen aus dem Großraum.

Breites Forschungsspektrum

Größtes Pfund der Wissenschaftsstadt ist der Ableger des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) im Bereich Werkstoffwissenschaften, das sich in der Uferstadt mit der Materialanalytik im Submikrometerbereich beschäftigt. In seinem Haus lassen sich Bauteile wie Rotoren von Windrädern auf kleinste Risse prüfen, erklärte Prof. Dr. Randolf Hanke vom IIS. Weitere Forschungsfelder sind Automobilwirtschaft sowie Luft- und Raumfahrt. Zu den aktuell 147 Mitarbeitern allein in Fürth sollen nach dem Umzug in das Gewerbeareal Golfpark weitere 100 Mitarbeiter hinzukommen. Zusammen mit dem Technikum werden in Fürth dann rund 440 Wissenschaftler im Bereich Materialforschung und Leichtbau tätig sein.

Das jüngste Kind im wissenschaftlichen Dreiklang ist das International Dialog College and Research Institute (IDC), ein Lehr- und Forschungsinstitut der Diakonie Neuendettelsau, das sich wissenschaftlich mit dem Thema Pflege befasst. Dabei geht es u.a. um künftige Entwicklungen in der Vorsorge, eine verlängerte Selbstständigkeit von Pflege-bedürftigen durch Sensortechnik sowie- um Fragen von Management und Qualifzierung. IDC-Leiter Jürgen Zerth hofft, dass er bis Jahresende eine Hochschulzulassung bekommt, um dann die Wilhelm-Löhe-Hochschule, benannt nach dem Fürther Theologen und fränkischen Vater der Diakonie, aus der Taufe zu heben. Zurzeit qualifizieren sich etwa 100 Teilnehmer berufsbegleitend am IDC.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 26

 
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