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Küchen Quelle

Wieder in der Gewinnzone

Die Nürnberger Küchen Quelle GmbH hat in ihrem zweiten Geschäftsjahr ein deutliches Wachstum verbucht. Während der deutsche Küchen-Markt im Jahr 2011 insgesamt um knapp zehn Prozent zulegte, kam das Nürnberger Unternehmen auf ein Verkaufsplus von gut 20 Prozent. Entsprechend zufrieden zeigten sich die beiden Geschäftsführer Dr. Christian Bühler und Dr. Bernd Warnick. Sie hatten im Jahr 2009 gemeinsam mit den beiden Unternehmern Alexander Fackelmann (Haushaltszubehör Fackelmann) und Hannes Streng (fränkische Obi-Märkte) das Küchensegment aus dem insolventen Versandriesen Quelle herausgekauft.

Beim Neustart im November 2009 habe es viele Probleme gegeben, räumt Bühler ein, der zuvor gemeinsam mit Warnick Leiter des Geschäftsbereichs Küchen Quelle gewesen war. Es gab keinen Katalog, keine Kreditlinien und keine EDV, die komplette Infrastruktur musste kurzfristig aus dem Boden gestampft werden. Hilfe kam insbesondere vom Hausgerätehersteller Electrolux mit seiner Nürnberger Deutschland-Zentrale, der einstige Lieferant der Quelle-Marke Privileg unterstützte den Start „durch großzügige Lieferantenkredite“. Heute finden sich in den Quelle-Küchen Elektrogeräte der Marken AEG, Siemens, Zanussi oder Neff.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 31. September) sprang der Umsatz um fast 30 Prozent auf 43,6 Mio. Euro – das Umsatzplus fiel also noch deutlicher aus als auf Basis des Kalenderjahres. Das entsprach frei geplanten 6 729 Küchen, so die beiden Geschäftsführer bei der Bilanzpressekonferenz. Nach einem Vorjahresverlust sei nun ein Gewinn von 800 000 Euro erzielt worden. Die Zahl der Mitarbeiter liegt wie beim Start von zwei Jahren konstant bei 150, im laufenden Jahr sollen zehn Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der einzige Quelle-Überlebende des früheren Schickedanz-Konzerns rangiert nach Angaben der Geschäftsführer mittlerweile „unter den Küchenspezialisten bundesweit auf Platz 3“, wenn man die großen Möbelhäuser wie Ikea oder die Lutz-Gruppe unberücksichtigt lasse. Angesprochen werden die Kunden per Internet, Tele-Shopping und Katalog sowie über die fünf „MegaStores“ in Nürnberg, Regensburg, Amberg, Freiburg und Frankfurt. Die konkrete Planung und das Ausmessen der Kunden vor Ort übernehmen die Berater der „MegaStores“ sowie die 70 Berater, die das deutschlandweite Direktvertriebsnetz bilden.

Die wichtigste Zielgruppe seien „anspruchsvollen Kunden“, typischerweise Frauen im Alter von 35 bis 65 Jahren, die zwischen 5 000 und 10 000 Euro für ihre geplante Küche bezahlen. Aber auch „Einsteiger“, die ihre erste Küche kaufen, werden mit günstigen Standardlösungen bedient. Im Fokus steht nun das Segment über 10 000 Euro, das durch die neue Produktlinie „KomfortPlus“ gestärkt werden soll. Bei ihr lassen sich Arbeitsplatte, Herd oder Spülbecken auf Knopfdruck anheben oder absenken, Hängeschränke sind durch eine Liftfunktion ebenfalls besser erreichbar. Diese barrierefreie und komfortable Ausstattung sei nicht nur für behinderte Menschen geeignet, sondern biete sich auch für ältere Kunden an, die im Alter nicht wieder eine seniorengerechte Küche anschaffen wollen. Für das laufende Jahr rechnen die Geschäftsführer mit einem Umsatzplus von 14 Prozent auf 50 Mio. Euro.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2012, Seite 80

 
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