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Küchen-Loesch

Die Kunden wollen sich wieder etwas gönnen

Nicht nur im Fernsehen boomen die Koch-Shows, auch im Alltag greifen die Menschen wieder gerne zu Töpfen und Pfannen und zaubern ihre eigenen Kreationen auf den Teller. Darüber freut sich Klaus Harl, Inhaber von Küchen-Loesch am Lorenzer Platz in Nürnberg, der das Unternehmen in der fünften Generation führt.

Gegründet wurde das Traditionsgeschäft vor 165 Jahren von Leonhard Carl Loesch, der 1847 das „Haus- und Küchenmagazin“ in der Inneren Laufer Gasse 6 eröffnete. Neben Küchenmaschinen, Tellern, Gläsern, Besteck, Töpfen und Pfannen hatte er auch kleine Küchenmöbel im Angebot. Nachdem das Geschäft 1945 vollkommen zerstört wurde und Klaus Harls Großvater Johannes ums Leben kam, bewerkstelligte dessen Frau Else den Neuanfang am Lorenzer Platz. In einer zehn Quadratmeter großen Baracke konnten die Hausfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder das Nötigste für die Küche erstehen. Bis 1988 leitete dann Helmut Harl das Geschäft, der Vater des heutigen Inhabers.

Heute gibt es in sieben Abteilungen auf einer Verkaufsfläche von rund 1 400 Quadratmetern ein umfassendes Sortiment: In den vier Häusern am Lorenzer Platz gibt es u.a. Bestecke, Küchenmesser, Gläser, exquisites Porzellan, viele weitere Produkte für den gedeckten Tisch sowie Haushaltswaren, Küchengeräte, Espresso-Maschinen, Kochmesser, Töpfe und Pfannen. „Was Sie nicht haben, das braucht man auch nicht“, habe einmal ein Kunde gesagt, erinnert sich Klaus Harl. Ein Rundgang durch das Geschäft zeigt, dass Farbe zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden ist. Vorbei ist die Zeit der weißen Küchenmaschinen, heute sollen Toaster, Eierkocher und Zauberstab farblich zur übrigen Kücheneinrichtung passen.

„Kochen und genießen ist unser Motto“, erklärt Klaus Harl, der das Unternehmen seit 24 Jahren leitet. Während sich eine Zeit lang alles um spezielle Marken gedreht habe, steht heute nach seiner Beobachtung der Genuss im Vordergrund: „Die Kunden wollen sich wieder etwas Besonderes gönnen.“ Um diese Wünsche zu erfüllen, braucht man viel Fachwissen, weshalb die 70 Mitarbeiter allesamt Fachkräfte sind. Viele von ihnen haben ihre Ausbildung bei dem traditionsreichen Einzelhandelsunternehmen absolviert, aktuell werden sieben junge Leute zu Verkäufern, Einzelhandelskaufleuten und Handelsfachwirten ausgebildet. „Der beste Nachwuchs ist der selbst ausgebildete“, so Harl, der sich auch im IHK-Ehrenamt als Mitglied in der Vollversammlung und im Handelsausschuss engagiert.

Beratung und Service sind bei Küchen-Loesch die Basis dafür, dass die Geschäfte trotz zahlreicher Konkurrenz gut gehen. Neben dem Service für Hochzeitspaare, die ihre Wunschlisten auch online im Internet weltweit anbieten können, erfreuen sich Veranstaltungen wie Kochkurse, Weinproben, Barista-Seminare oder Schleifkurse für Küchenmesser großer Beliebtheit. Den Service-Gedanken pflegte bereits Harls Urgroßvater, der vor 100 Jahren ein Kochbuch für die Kunden druckte.

Dass aus dem „Haus- und Küchenmagazin Loesch“ später „Küchen-Loesch“ wurde, ist übrigens der Erfindung des Fernsprechers zu verdanken: Der anfängliche Firmenname war für Telefongespräche einfach zu lang geworden.

Autor/in: 
bl.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2012, Seite 86

 
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