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Promeos

Feuer und Flamme für Energieeffizienz

Prometheus, der den Menschen das Feuer gebracht hat, und Eos, die Göttin der Morgenröte, standen Pate für den Firmennamen der Promeos GmbH in Nürnberg-Schmalau. Das Unternehmen, das im Jahr 2004 mit dem deutschen Gründerpreis und 2007 als eines der innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstandes ausgezeichnet wurde, gilt als Pionier der sogenannten Porenbrenner-Technologie.

Als Geschäftsführer Dr. Jochen Volkert vor mehr als einem Jahrzehnt Investoren für sein an der Universität Erlangen-Nürnberg entwickeltes revolutionäres Projekt suchte, hatten alle Befragten erst einen DVD-Brenner im Sinn. Er musste viel Überzeugungsarbeit leisten, bis er acht Mio. Euro Anschubfinanzierung zusammen hatte (4,8 Mio. Euro von Investoren, 3,2 Mio. Euro aus Fördermitteln), um mit der Entwicklung und schließlich mit der Produktion im Erlanger Industriegebiet Tennenlohe beginnen zu können.

Heute sind die Vorteile der Porenbrenner, die in industriellen Thermoprozessen und in stationären und mobilen Heiz- und Energiesystemen eingesetzt werden, bei Fachleuten längst bekannt. Die Brenner, die sich sowohl für gasförmige als auch für flüssige Brennstoffe eignen, sparen nach Unternehmensangaben bis zu 70 Prozent Energie und verhelfen zu einer Produktivitätssteigerung von bis zu 50 Prozent. Die Spezialbrenner arbeiten ohne freie Flamme, sodass sich die Brennstoffe effizienter in Wärme umwandeln lassen als bei herkömmlichen Verfahren. Dadurch wird auch der Ausstoß von Abgasen reduziert.

Die Produkte, mit denen Promeos nach Aussage Volkerts weltweiter Technologiemarktführer ist, gehen vornehmlich in den Großanlagenbau, wobei die Exportquote inzwischen rund 75 Prozent erreicht hat. Die Kunden finden sich vor allem in der Stahl- und Aluminium-, in der Glas- und in der Textilindustrie sowie bei Unternehmen, die Kunststoff, Gummi, Papier und Folien herstellen bzw. verarbeiten. Die Liste reicht von den Automobilherstellern VW, BMW und Daimler bis zu Degussa, Mahle, Schott und GE. Promeos-Produkte finden sich in Kanada und den USA, in der Türkei, Polen, Spanien, Tschechien, Russland und der Ukraine ebenso wie in Thailand, Bahrain, China und Indonesien.

Im vergangenen Jahr fand Volkert trotz sehr guter Zusammenarbeit mit der Erlanger Wirtschaftsförderung keine geeignete Immobilie mit größeren Räumlichkeiten. Deshalb zog er in drei Hallen im Industriegebiet Nürnberg-Schmalau um, wo er 1 600 Quadratmeter für die Produktion und 400 Quadratmeter Büroflächen anmieten konnte. Im gleichen Jahr erwarb er den niederländischen Brennerhersteller ECO Ceramics.

40 Mitarbeiter sind aktuell bei der Promeos GmbH beschäftigt, die sich auch durch ausgeprägte Familienfreundlichkeit einen Namen gemacht hat und dafür im Jahr 2008 bei einem bundesweiten Wettbewerb in der Kategorie „kleine Unternehmen“ als familienfreundlichster Betrieb Deutschlands ausgezeichnet wurde. Der vierfache Familienvater Volkert hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um für eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu sorgen: Flexible Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsplatz, Windelgeld für Neugeborene und Ferienbetreuung für die Kinder der Mitarbeiter. Eingerichtet wurde eine Spielecke, um kurzfristige Betreuungsengpässe überbrücken zu können. Koordiniert werden diese Aktivitäten von einer Mitarbeiterin, die damit betraut ist, sich um Fragen der Familienfreundlichkeit zu kümmern.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2013, Seite 107

 
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