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Vedes

Kooperation in der Spielwarenbranche

Die Nürnberger Vedes AG will im laufenden Jahr weiter wachsen und wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Der Dienstleister für europaweit 1 150 Fachgeschäfte wurde vor 111 Jahren als „Vereinigung Deutscher Spielwarenhändler“ gegründet.

Für das Jahr 2015 rechnet Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Märtz mit ersten Synergien aus der Übernahme des operativen Großhandelsgeschäfts der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG aus Lotte bei Osnabrück im vergangenen Jahr. Außerdem fallen außerordentliche Belastungen weg, z.B. doppelte Mietzahlungen für beide Standorte oder die Kosten für den Personalabbau von über 50 Mitarbeitern in Nürnberg. Vedes behält die Zentrale in Nürnberg, hat aber vor Ort die Logistik geschlossen und an den Standort Lotte verlagert. Dafür wurden von dort die operativen Führungsaufgaben an den Stammsitz geholt.

Als „Meilenstein“ bezeichnet Märtz die vor ein paar Wochen mit der Bielefelder Mehrbranchenverbundgruppe EK/servicegroup gegründete Gesellschaft ToyPartner Vedes/EK GmbH (siehe WiM 02/15, S. 80). Diese soll die Beschaffung für die drei Verbundgruppen „Vedes“, „Spielzeug-Ring“ von Hoffmann und „Spiel+Spaß“ bündeln, sodass sich durch Aufträge mit größeren Stückzahlen Preise und Exklusivität verbessern. Vedes bedient die angeschlossenen Fachhändler mit rund 18 000 Artikeln. Wer allerdings Vedes-Eigenmarken im Sortiment wolle, müsse auch unter dieser bekannten Marke sein Geschäft führen. Zuletzt gehörten in Deutschland rund 800 Fachgeschäfte mit gut 700 Inhabern zu Vedes, Spiel+Spaß hat 80 Händler. Langfristig werde die Zahl der Fachgeschäfte weiter sinken, nicht aber der Umsatz, so Märtz. Vorläufigen Zahlen zufolge werden Vedes- und Spielzeug-Ring-Fachgeschäfte 2014 einen Einzelhandelsumsatz von 579 Mio. Euro erzielen, ein bereinigtes Plus von 1,5 Prozent.

Der Umsatz von Vedes selbst sprang vorläufig durch die Akquisition von Hoffmann Spielwaren um 146 Prozent auf 131 Mio. Euro. Ohne den Zukauf wäre Vedes um 7,1 Prozent gewachsen. Hinzu kommen Provisionen aus dem Zentralregulierungsgeschäft, bei dem Vedes für die Bestellungen der Mitglieder bürgt. Dieser Zentralregulierungsumsatz stieg im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 269 Mio. Euro, als Provisionseinnahmen wird Vedes voraussichtlich rund 18 Mio. Euro verbuchen. Märtz sieht nun mit den drei Verbundgruppen unter dem Vedes-Dach die „Führerschaft in der Konsolidierung“ der Spielwaren-Vertriebskanäle. Auch in Zukunft werde Vedes ihre Position als „Grande Dame der Spielzeugbranche“ ausbauen.

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(tt.) 

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2015, Seite 78

 
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