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Editorial

Bildung Made in Germany

Selten hatte eine gesetzliche Vorschrift so viele positive Nebenwirkungen wie das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz, kurz BQFG. Im April 2012 wurden wir als gesamte Kammerorganisation verpflichtet, ausländische Qualifikationen auf Gleichwertigkeit mit unseren IHK-Berufsabschlüssen zu prüfen.

Die deutschen Kammern entschieden sich auf Initiative der IHK Nürnberg für Mittelfranken zur Einrichtung einer Zentralstelle, die mit dem Tag der gesetzlichen Gültigkeit ihre Arbeit aufnahm: Die „IHK Fosa“ (Foreign Skills Approval) mit Sitz in Nürnberg. Seitdem wurden dort rund 14 000 Anträge zur Prüfung von Berufsabschlüssen aus aller Welt gestellt, dieser Tage konnte der 10 000. Anerkennungsbescheid im Gebiet der IHK Mönchengladbach übergeben werden.

Mehr und mehr Firmen übernehmen die Kosten des Verfahrens, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ausländischen Wurzeln berufliches Fortkommen zu ermöglichen und zugleich drohende Fachkräftelücken im Betrieb aus eigenen Kräften zu schließen. Nicht selten hören wir erstaunte Reaktionen, welches Potenzial unerkannt in der eigenen Belegschaft schlummerte. Die steigende Zahl von Antragstellern mit Fluchthintergrund hilft uns bei der so wichtigen Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt.

Für uns als Kammerorganisation ergibt sich ein weiterer Aspekt: Das deutsche System der dualen Berufsbildung gilt in der ganzen Welt als vorbildlich. Mit der „IHK Fosa“ gelingt uns die positive Verzahnung unserer Bildungsstandards mit denen anderer Länder. Nach „Made in Germany“ wird das mehr und mehr ein Qualitätsmerkmal unserer Unternehmen auf den Weltmärkten darstellen.

Autor/in: 

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2016, Seite 3

 
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