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Brot Schwarz

Traditionsgeschäft unter neuer Leitung

Brothandlung_Schwarz_Fotograf Michael Matejka_2015 © Michael Matejka

Broterwerb: Sabine Teich (2. v. l.) hat das Geschäft in der Tuchgasse im vergangenen Jahr von den Geschwistern Helmut (l.), Betty (2. v. r.) und Konrad Schwarz übernommen.

„Schon als Kind habe ich hier mit meiner Oma eingekauft.“ Diesen Satz hört Sabine Teich oft, wenn sie zwischen der Verkaufstheke und den meterhohen Holzregalen mit den Brotlaiben steht. Für viele Nürnberger ist „der Schwarz“ an der Ecke Winklerstraße/Tuchgasse gleich neben dem Hauptmarkt seit Generationen die erste Adresse für fränkisches Brot. Seit 1. Oktober 2015 ist Sabine Teich die Chefin des 1923 von Nikolaus Schwarz gegründeten Ladens. Dessen Kinder Betty, Helmut und Konrad Schwarz haben sich aus Altersgründen zurückgezogen.

„Es ist ein absoluter Glücksfall, so ein Traditionsgeschäft übernehmen zu können“, schwärmt Sabine Teich. „Der Laden hat mich schon immer fasziniert. Ich war sowohl vom Angebot als auch von der Lage begeistert.“ Die Geschäftsfrau bringt jahrzehntelange Erfahrung im Lebensmitteleinzelhandel mit: Nach einer Lehre als Metzgereifachverkäuferin und Bürokauffrau startete sie mit 18 in die Selbstständigkeit: 1988 gründete sie den Thalheimer Bauernladen in der Äußeren Sulzbacher Straße 18, 1994 eröffnete sie noch einen zweiten Laden im Franken Center. Die Leidenschaft für gutes Essen liegt quasi in den Genen: Der Großvater war Metzger, die Eltern haben die Thalheimer Bauernwurst GmbH aufgebaut.

Mit der Devise „Qualität und Frische“ führt Sabine Teich den Feinkost Schwarz, der in Brot Schwarz GmbH umfirmiert wurde. Sie hat Bewährtes übernommen, aber das Sortiment behutsam erweitert: So gibt es jetzt eine „heiße Theke“ mit Leberkäse oder gebratenen Schnitzeln, außerdem sind Feinkostsalate und verschiedene Quiches im Angebot. „Alles selbst zubereitet“, wie Sabine Teich betont. Offenbar kommen dies gut an, denn die Stammkunden der Familie Schwarz sind ihr treu geblieben, neue Fans haben den Laden entdeckt, der in vielen Reiseführern und Gourmet-Zeitschriften erwähnt wird. „Von der Tendenz geht es nur bergauf“, freut sich Sabine Teich.

Jeden Tag werden „beim Schwarz“ 70 bis 100 Brotlaibe über die Theke gereicht, darunter Brotsorten aus Mittel- und Oberfranken sowie ein paar „Exoten“, etwa italienisches Bauernbrot. Aktuell hat der Feinkost Schwarz zehn Brotlieferanten, aber Sabine Teich ist immer auf der Suche nach neuen Landbäckereien.

Für das erste Quartal 2017 plant sie einen Umbau. Aber sie verspricht, dass die Brotregale das zentrale Element der Inneneinrichtung bleiben werden. Außerdem will sie einen Online-Shop aufbauen, in dem Kunden Geschenkkörbe und Brote bestellen können. Letzteres praktizierten schon die Geschwister Schwarz, allerdings noch in der analogen Variante: Um den auswärtigen Fans den Genuss fränkischen Brots zu ermöglichen, hielten die Geschwister im Laden eine Bestellliste mit Farbfotos der verschiedenen Brotsorten parat. Vor allem Touristen oder Exil-Nürnberger, die es ins Ausland oder in den deutschen Norden verschlagen hatte, nutzten dieses Angebot. Bald haben sie die Chance, online zu ordern.

Autor/in: 

(aw.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2016, Seite 89

 
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