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Franken Brunnen

Das Elixier des Lebens

Franken Brunnen © Udo Greiner

Die Geschäftsführer: Michael Bartholl, Dieter Grötsch und Stefan Beyer (v. l.)

Vor 85 Jahren wurde Franken Brunnen von der Familie Hufnagel gegründet und hat sich bis heute zu einer der führenden Getränke-Marke entwickelt.

Eine spritzige Überraschung erlebte die Franken Brunnen GmbH in Neustadt a. d. Aisch ende Juni: Die Stiftung Warentest hatte das Mineralwasser des Unternehmens zur Nummer 1 unter 30 Medium-Mineralwässern in Deutschland gekürt. Für die Experten der gemeinnützigen Verbraucherorganisation gehörte das Wasser aus Mittelfranken geschmacklich zu den Besten. Es bietet außerdem einen vergleichsweise hohen Gehalt an wertvollen Mineralien, so bei Magnesium (67 mg/l) und Kalzium (268 mg/l).

Um dieses Qualitätsniveau aufrecht zu erhalten, hat das Unternehmen im Juli 2017 eine neue Abfüllanlage in Betrieb genommen. Zwölf Mio. Euro wurden investiert, um den Anteil der Glas- gegenüber der PET-Flasche zu erhöhen. Michael Bartholl, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Wir tragen damit dem verstärkten Kundenwunsch nach sogenannten Mehrweg-Gebinden Rechnung. Glas ist die beste Verpackung für Mineralwasser, denn es geht kein Geschmack verloren.“ Die neue Anlage entspricht aber auch dem vom Bundestag im März 2017 verabschiedeten Verpackungsgesetz, das den bisherigen Mehrweg-Anteil im Handel bis Ende 2021 von 45 auf 70 Prozent steigern soll. Bei einer Abfüllmenge von bis zu 36 000 Flaschen in der Stunde kalkuliert das Unternehmen mit einer Jahresleistung von mehr als 100 Mio. Einheiten. Bis Ende 2018 sollen über die neue Anlage dann etwa 40 bis 50 Prozent der Produktion laufen. Bartholl: „Gleichzeitig sparen wir mehr als zehn Prozent des Energieverbrauchs ein und folgen damit unserem Anspruch, die internen Prozesse kontinuierlich darauf auszurichten, Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schonen.“

Diesen Ansatz hat Franken Brunnen allerdings schon seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1932 durch die Familie Hufnagel verfolgt. 35 Jahre lang förderte sie das Mineralwasser aus der Neustädter Quelle, dann begann die Expansion. 1967 wurde ein Zweigbetrieb in Bad Windsheim eröffnet, 1975 entstand der neue Betrieb im heimischen Neustadt. Aktuell verfügt der Mineralwasserkonzern über sechs Töchter: Bad Kissingen (seit 1988 mit der Marke „Kneipp“), Eilenburg bei Leipzig („Sachsen Quelle“ und „Ilis Brause“), Bad Windsheim (Firmenübernahme 1996 / „Residenz Quelle“, „St. Anna“ und „Cascada“), Bad Camberg („OberSelters“ und „Taunusquelle“, seit 2003 mit einer Mehrheitsbeteiligung von über 80 Prozent), Sinzig im Ahrtal/Rheinland-Pfalz („Gerri“-Limonade, „Sinziger“ und „Ahrtalquelle“ seit 2005) und Reutlingen („Silberbrunnen“ und „Eiszeit Quell“ der Romina GmbH, Übernahme 2006). 100 Mio. Euro flossen in den letzten zehn Jahren in den Ausbau und die Modernisierung der Abfüllprozesse an allen sieben Standorten.

Exotik ist Trumpf bei einer neuen Marke, mit der man von Neustadt a. d. Aisch aus den deutschen Markt aufrollen will: „fruit2go“. Der Name zeigt, dass man die jüngere Generation und das „Lebensgefühl einer aktiven und mobilen Zielgruppe“ ins Visier genommen hat. Das Fruchtsaftgetränk bringt – so Bartholl über die 2014 eingeführte Marke – „Geschmacks­erlebnisse, die woanders nicht bedient werden“. Die inzwischen acht unterschiedlichen Mix-Sorten – von Maracuja-Limette über Grapefruit-Himbeere bis Blutorange-Granatapfel – treffen den Geschmack vieler Verbraucher. Als sich das neue Getränk in Bayern überraschend schnell durchsetzen konnte, beschloss man zügig die Erweiterung des Vertriebsgebiets über den Freistaat hinaus, um damit neue Absatzpotenziale zu nutzen.

Die gesamte Franken Brunnen-Gruppe liefert pro Jahr etwa 600 Mio. Liter verschiedener Erfrischungsgetränke. Sie gilt damit als Nummer 1 in Bayern sowie als Nummer 5 unter den Marken-Unternehmen in Deutschland und lässt Wettbewerber wie Nestle, Vilsa, Rhönsprudel und Adelholzener hinter sich. Der Umsatz der Gruppe beträgt inzwischen rund 160 Mio. Euro. Über 800 Mitarbeiter sorgen für den reibungslosen Ablauf in Produktion und Vertrieb; geleitet wird Franken Brunnen von den Geschäftsführern Michael Bartholl (Vertrieb, Marketing und Unternehmensentwicklung) sowie seinen Kollegen Stefan Beyer (Produktion und Logistik) und Dieter Grötsch (Finanzen und Verwaltung). Die GmbH befindet sich nach wie vor in Familienbesitz von inzwischen drei Linien in der vierten Generation und unterstützt fränkische Einrichtungen und Institutionen. So können die beiden Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg und Spvgg Greuther Fürth das Unternehmen ebenso zu ihren wichtigen Sponsoren zählen wie der Triathlon in Roth und der Marathon in Würzburg.  Franken Brunnen engagiert sich weiterhin für  Kulturinstitutionen wie die Comödie Fürth und den Fastnachtsverband Franken. Zudem unterstützt die Stiftung „Jugend und Natur“ gemeinnützige Projekte, Hilfs- und Umweltorganisationen sowie schulische und wissenschaftliche Einrichtungen in ganz Bayern.

Autor/in: 

(ug.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2017, Seite 62

 
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