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Oechsler

Herausforderungen durch Lockdowns und Rohstoffe

Oechsler © Oechsler

Oechsler-Hauptsitz in Ansbach.

Die Oechsler AG in Ansbach ist zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2021, trotz anhaltender Corona-Pandemie und gestiegener Rohstoffpreise.

Der Konzernumsatz sank allerdings leicht um 2,4 Prozent auf fast 370 Mio. Euro. Dies lag u. a. am mehrwöchigen pandemiebedingten Lockdown in Südostasien und dem daraus resultierenden Rückgang im Sportartikelgeschäft. Der starke Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten hat das Unternehmen belastet und der Anstieg der Strompreise wirkt sich negativ auf die Profitabilität aus.

Die Gruppe ist in den Geschäftsbereichen "Automotive", "Sporting Goods" und "Innovative Solutions" an drei deutschen und weltweit sieben Produktionsstandorten aktiv. Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz des größten Bereichs "Automotive" um zehn Prozent auf 257 Mio. Euro. Hier produziert Oechsler vor allem elektronische Parkbremsen und Assistenzsysteme für autonomes Fahren. Nach einem Wachstum im ersten Halbjahr verlief die zweite Jahreshälfte durch den Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie weniger gut als erwartet. Besonders der Mangel an Halbleitern und Rohstoffen stellte die Branche und auch Oechsler vor Herausforderungen. Im Geschäftsbereich "Innovative Solutions" wuchs der Konzern um 14 Prozent auf 41 Mio. Euro – besonders durch die anziehende Nachfrage nach Komponenten für Solaranlagen. Der Umsatz des Sportartikel-Bereichs ging um 35 Prozent auf 71 Mio. Euro zurück. Grund für den Rückgang ist unter anderem der Corona-bedingte Lockdown in Südostasien im dritten Quartal, in dessen Folge Oechsler sein Werk in Long An (Vietnam) zwei Monate schließen musste.

Das Kunststofftechnik-Unternehmen hat nach eigenen Angaben Fortschritte beim Ausbau der Additiven Fertigung als zweiter Fertigungstechnologie neben dem Kunststoff-Präzisionsspritzguss gemacht. Insgesamt hat die Bedeutung der additiven Fertigung in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Deren Produktportfolio trägt weiterhin über zehn Prozent zum Gruppenumsatz bei. Oechsler investiert zudem in den Ausbau der Produktionskapazitäten des Geschäftsbereichs: Die Standorte Ansbach-Brodswinden und Taicang (China) werden im Laufe des Jahres mit Investitionen in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags erweitert. Insgesamt will Oechsler im laufenden Jahr rund 55 Mio. Euro investieren, 2021 waren es noch knapp 20 Mio. Euro. Ein Schwerpunkt lag in Projekten zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern wieder steigende Umsätze und bereits 2023 wieder zweistellige Wachstumsraten. Rund 3 000 Beschäftigte arbeiten bei Oechsler, wovon rund 1 360 an den Standorten in Ansbach und Weißenburg angestellt sind, darunter mehr als 70 Auszubildende.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2022, Seite 74

 
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