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Löhnert Elektronik

Prüfung bestanden?

Löhnert © Christine Popp

Prüfstand für Radarkomponenten: Der Vorsitzende des IHK-Gremiums Lauf, Johannes Bisping, mit den Löhnert-Geschäftsführern Michael Möller und Thomas Baum (v. l. ).

Das Laufer Unternehmen ist auf Prüftechnik für Elektronik spezialisiert, aber auch in Automatisierung und Software-Entwicklung tätig.

Die Löhnert Elektronik GmbH in Lauf a. d. Pegnitz entwickelt und produziert mit rund 50 Beschäftigten industrielle Elektronik, Automatisierungskomponenten und vor allem Prüftechnik. 80 Prozent der Kunden kommen aus der Automobilzulieferer-Branche bzw. direkt aus der Autoindustrie. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens gehören u. a. Entwicklung einzelner elektronischer Baugruppen, Planung von Gesamtsystemen, Programmierung von Mikrocontrollern und Inbetriebnahme großer Automatisierungsprojekte.

Im Geschäftsfeld Prüfstandsbau, auf das rund die Hälfe des Umsatzes entfällt, werden nach Kundenwünschen Systeme entwickelt, die die Zuverlässigkeit diverser Funktionen elektrotechnischer und mechanischer Komponenten messen. Eine bei Löhnert entwickelte Open-Source-Software unterstützt bei der Auswertung, Dokumentation und Visualisierung. Löhnert-Prüfstände beantworten so die Frage, ob das Gerät tut, was es soll und wofür es entwickelt wurde. Geprüft und gemessen wird beispielsweise das Verhalten von automobilen Komponenten bei unterschiedlichen Temperaturen sowie bei Strom- oder Spannungswechseln. Eines der Vorzeigeprojekte im Hause Löhnert ist die speziell entwickelte Messtechnik für Radome, also die Abdeckungen für Radarkomponenten, die im Kühlergrill von Fahrzeugen als Abstandssensoren verbaut sind.

Gegründet wurde das mittelständische Unternehmen 1978 vom Ehepaar Adalbert und Edeltraud Löhnert als typische Garagen-Firma im benachbarten Rückersdorf. Seit 2011 ist es im Gewerbegebiet in Lauf ansässig. Das dortige Betriebsgebäude wurde 2019 verdoppelt, sodass das Unternehmen für die Zukunft noch Wachstumskapazitäten hat.

Auch personell habe die Löhnert Elektronik GmbH die Weichen für den Generationenwechsel gestellt, erklärte Löhnert-Geschäftsführer Thomas Baum im Sommer bei einer Firmenfeier. Anlass war die Bestellung von Michael Möller zum zweiten Geschäftsführer. Der gelernte Energieelektroniker und technische Betriebswirt ist seit 2010 im Unternehmen, hat als Programmierer begonnen und ist heute u. a. für den Vertrieb verantwortlich. Für die Firma, die im Schnitt zwischen vier und 6,5 Mio. Euro im Jahr umsetzt, sei die Corona-Zeit schwierig gewesen, man habe Kurzarbeit anmelden müssen. „Inzwischen sehen wir aber wieder optimistisch in die Zukunft, auch wenn für uns wie für alle in der Branche der Fachkräftemangel und die Lieferprobleme von Chips oder Relais herausfordernd sind. Aber wir haben viele Anfragen und schreiben viele Angebote“, so Möller. Als Geschäftsführer möchte er den Bekanntheitsgrad des Unternehmens deutlich erhöhen und bestimmte Abläufe im Hause und Dienstleistungsangebote wie die Software-Erstellung stärker standardisieren. Man werde ab nächstem Jahr als Aussteller auf Fachmessen präsent sein, außerdem wolle man verstärkt mit Anwendungsvideos auf verschiedenen Kanälen das eigene Portfolio bekannter machen. „Denn die Zeiten der Auslastung durch wenige Schlüsselkunden sind leider vorbei“, so der neue Löhnert-Geschäftsführer.

Dass es dem Laufer Mittelständler aber nicht nur um Aufträge und Umsatzzahlen geht, sondern auch um die Wertschätzung der Beschäftigten zeigt das Projekt „Stiller Mittwoch“, das 2018 auf Initiative von Geschäftsführer Thomas Baum eingeführt wurde: Um die Stressbelastung der Belegschaft zu reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen, werden immer mittwochs bei der Löhnert Elektronik GmbH Besprechungen, Telefonate und Kontakte per E-Mail auf das absolut notwendige Minimum reduziert, sodass die Mitarbeiter die Möglichkeit haben, konzentriert im Büro bzw. im Homeoffice zu arbeiten.

Autor/in: 

cp.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2022, Seite 83

 
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