Mit seinem jüngsten Datacenter demonstriert die Nürnberger Noris Network AG, dass der Spagat zwischen sicherem Daten-Hosting und Energieeffizienz gelingen kann. Die IT-Fläche des neuen Rechenzentrums umfasst 3 900 Quadratmeter, bietet Platz für bis zu 2 600 Racks, also Regaleinheiten, sowie bis zu 140 000 Server und hat eine Leistung von acht Megawatt.
Energetisches Herzstück ist das sogenannte Kyoto-Cooling. Bei diesem patentierten Klimatisierungskonzept holt sich ein großer Wärmetauscher kühle Luft von außen und gibt gleichzeitig die warme Luft aus dem Rechenzentrum getrennt über einen Abluftbereich in der Decke ab. Auf diese Weise lassen sich dem Unternehmen zufolge rund 90 Prozent der Kühlung ohne stromfressende Klimakompressoren im Jahr betreiben. Außerdem entfallen durch die modulare Energieversorgung und Klimatisierung die typischen Unterböden, die noch häufig in Rechenzentren eingesetzt werden. Zudem sparen sogenannte High-Density-Racks auch Fläche und sorgen für eine bessere Flächeneffizienz. Durch die hohe Energieeffizienz können Kunden von Noris Network fast 20 Prozent der marktüblichen Stromkosten reduzieren. Der branchenübliche Kennwert "PUE" (Power Usage Effectivness) erfasst bei Rechenzentren den gesamten Energiebedarf in Bezug auf den Energiebedarf der IT. Der Nürnberger Rechenzentrumsbetreiber beziffert seinen PUE-Wert mit 1,2 und damit als "überdurchschnittlich energieeffizient". Darüber hinaus bezieht das Unternehmen seit über zehn Jahren grünen Strom und gehört der im letzten Jahr gegründeten Initiative "Klimaneutrale Rechenzentren" an. Damit ist das Ziel verbunden, bis spätestens 2030 die Klimaneutralität zu erreichen.
Der nun eingeweihte, zweite Bauabschnitt des Rechenzentrums Nürnberg-Süd von Noris Network sei eines der sichersten und nachhaltigsten in Europa. Die Einrichtung sei zudem das einzige deutsche Colocation-Rechenzentrum, das nach "TÜViT Trusted Site Infrastructure Level 4" zertifiziert ist. Die Rechenzentren Nürnberg-Mitte und Nürnberg-Süd sowie München-Ost, allesamt mit ISO-27001-Zertifikat auf Basis von IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, bieten Unternehmen und Organisationen passende Lösungen in den Bereichen IT-Outsourcing, Managed Services, Cloud Services sowie Network & Security. Bei der coronabedingt um zwei Jahre verzögerten offiziellen Einweihung betonte Vorstandschef Ingo Kraupa, dass er am Nürnberger Stammsitz festhalte. Es lasse sich in Nürnberg gut arbeiten, außerdem sei der IT-Dienstleister hier groß geworden. Noris Network ist der erste Internet-Service-Provider Nordbayerns und firmierte 1996 zunächst als GmbH. Im vergangenen Jahr sprang der Umsatz um über ein Viertel auf fast 132 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um knapp 50 auf rund 440. Und die Zeichen stehen auf weiteres Wachstum: Mit zwei Partnern bauen die Nürnberger ein zusätzliches Rechenzentrum in Frankfurt, das in drei Jahren in Betrieb gehen soll. Auch am Nürnberger Stammsitz ist mit dem zweiten Bauabschnitt der Ausbau noch nicht am Ende, perspektivisch sind dort noch zwei weitere in Planung.
