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Alexius

Gewichtheber aus dem Nürnberger Land

Alexius Fördertechnik © Christine Popp

Verkaufen Kraftprotze in verschiedenen Größen: Michael, Melina und Edith Dondorff (v. l.).

Das Schwarzenbrucker Unternehmen verkauft seit 40 Jahren erfolgreich Gabelstapler.

Bei der Familie Dondorff in Schwarzenbruck dreht sich seit 40 Jahren alles um Gabelstapler – oder wie es in der Branchensprache korrekt heißt: um "Flurfördertechnik". Denn das Ehepaar Michael und Edith Dondorff und ihre Tochter Melina Dondorff leiten die Alexius Fördertechnik Handels GmbH. Deren Sortiment reicht vom handlichen Gabelhubwagen bis zum 15-Tonnen-Stapler. Seit rund 20 Jahren hat Alexius zudem die Vertretung von Mitsubishi-Gabelstaplern für den nordbayerischen Raum übernommen. Hinzu kommen Flurförderfahrzeuge einiger anderer namhafter Hersteller, auch im Gebrauchtfahrzeug-Segment. Im Bereich Elektrogabelstapler arbeitet die Fördertechnik-Firma seit vielen Jahren mit dem italienischen Hersteller Carer zusammen. Dieser ist auf große Elektrogabelstapler von acht bis 20 Tonnen spezialisiert und produziert in Italien. Auch die Fertigung von Mitsubishi erfolgt zu 95 Prozent in europäischen Ländern. Nur Dieselstapler, die größer als vier Tonnen sind, baut der japanische Konzern außerhalb Europas. Repariert werden bei Alexius Fahrzeuge aller Hersteller.

Zu den Kunden zählen überwiegend kleine und mittlere Unternehmen aus der Metropolregion und darüber hinaus zwischen Würzburg, Hof und der Oberpfalz, erklärt Junior-Chefin Melina Dondorff. "Die Kunden bekommen bei uns genau das, was zu ihnen passt." Und ihr Vater Michael ergänzt: "Auch einige Global Player aus der Region vertrauen auf uns und unsere Erfahrung. Alle schätzen unsere flache Hierarchie: Wenn man hier anruft, hat man oft gleich mich dran und dann wird sofort entschieden und gehandelt." Edith Dondorff, drittes Familienmitglied in der Geschäftsleitung, ist für Buchhaltung, Löhne und Personal verantwortlich.

Die Flurfördertechnik stand aber noch nicht von Beginn an im Fokus des Unternehmens im Schwarzenbrucker Industriegebiet. Denn der lag zuvor auf dem Verkauf von Baumaschinen: Michael Dondorffs Vater Roman hatte 1972 die Alexius Baumaschinen Handelsgesellschaft mbH von Hans Alexius übernommen, dem Gründer der GmbH. Der Name Alexius wurde belassen bzw. übernommen, da der Bekanntheitsgrad dieser Firma sehr groß war. Seit 1983 firmiert der Spezialist für Gabelstapler und Lagertechnik-Fahrzeuge unter dem Namen Alexius Fördertechnik Handels GmbH. Michael Dondorff hatte zu diesem Zeitpunkt die Geschäftsführung von seinem Vater übernommen und sich auf Vertrieb, Vermietung und Verpachtung und Reparatur von Fördertechnik-Fahrzeugen konzentriert.

Ein klassischer Familienbetrieb

Michael Dondorff möchte aber langsam etwas kürzertreten und ist froh, inzwischen seine Tochter Melina als seine Nachfolgerin im Betrieb an seiner Seite zu haben. Nach ihrer Ausbildung zur Speditionskauffrau kam sie in den elterlichen Betrieb und lernte alle Abteilungen kennen. Danach schloss sie eine zweijährige Weiterbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin ab. Darüber hinaus hat die Junior-Chefin den Ausbilderschein und wird künftig die hausinternen Gabelstapler-Führerscheinkurse und Prüfungen übernehmen. Außerdem ist sie als Verkaufsberaterin tätig und assistiert ihrem Vater in der Geschäftsführung.

Selbstverständlich kann Melina Dondorff – wie ihr Vater – alle Fahrzeuge bedienen und fahren, die das Schwarzenbrucker Unternehmen im Angebot hat. Nur Mutter Edith hat keinen Gabelstapler-Führerschein. "Sie hat als Chefin über unsere Zahlen den Zahlen-Führerschein, das ist genauso wichtig", sagt Senior-Chef Dondorff mit einem Lächeln. Mit drei Dondorffs in der Geschäftsleitung und den 14 Beschäftigten ist Alexius ein klassischer Familienbetrieb. Den Fachkräftemangel bekommt das Unternehmen aber auch zu spüren. Gerne würde man Monteure oder Außendienstmitarbeiter einstellen oder auch Auszubildende für Groß- und Einzelhandel, aber Bewerbungen sind rar. "Uns ist es wichtig, dass der Mensch in unser kleines Team passt", sagt Melina Dondorff und ihre Mutter Edith ergänzt: "Wir verstehen uns als Familienbetrieb, nicht nur, weil wir drei hier arbeiten, sondern weil unser Mitarbeiter-Team wie eine Familie für uns ist." Da werde auch auf Persönliches Rücksicht genommen und miteinander gesprochen, um Lösungen zu finden.

Während im Lagerbereich seit jeher auf E-Mobilität gesetzt werde, sei diese auch in der Flurfördertechnik seit einigen Jahren auf dem Vormarsch, wie Michael Dondorff erläutert. "Die Batterietechnik hat sich verbessert, sodass es keine Einschränkungen bei der Geschwindigkeit gibt. Und die Lithium-Ionen-Batterietechnik hat dazu geführt, dass die Ladezeiten sehr kurzgehalten werden können und auch im Drei-Schicht-Betrieb mit einer Batterie gearbeitet werden kann", so der Senior-Chef. Hinzu komme, dass derzeit viele Betriebe von Diesel- auf Elektrofahrzeuge umstellen, weil es dafür auch attraktive staatliche Förderungen gebe. Eine Herausforderung in der Branche sind derzeit wie vielerorts die Lieferzeiten – wobei das Schwarzenbrucker Unternehmen hier nach eigenen Angaben gut aufgestellt ist. Der Partner Mitsubishi habe mit die schnellsten Lieferzeiten am Markt. "Zwischen zehn und 23 Wochen müssen unsere Kunden nur auf Neufahrzeuge warten", sagt Michael Dondorff.

Hauseigener Reparatur-Service

Das vergangene Geschäftsjahr lief bei der Alexius Fördertechnik Handels GmbH sehr gut: Man habe einen großen Auftrag von einem Unternehmen bekommen, das mehrere große Fahrzeuge von Diesel auf Elektro umgestellt hat. Grundsätzlich seien die Betriebe aber eher abwartend und zurückhaltend bei Investitionen, die Fahrzeuge würden gefahren, bis sie kaputt sind. Daher seien kaum Gebrauchtfahrzeuge am Markt, auch Alexius verkaufe derzeit wenig Gebrauchte. Lieber behalte man die wenigen, die man habe, um den Kunden ein Mietfahrzeug anbieten zu können, bis ihr neuer Stapler geliefert wird. "Grundsätzlich ist es momentan schon ein zähes Ringen um jeden Auftrag. Man wird sehen, wie sich das Jahr weiterentwickelt", sagt Michael Dondorff. Ein besonderes Angebot des Unternehmens ist der hauseigene Reparatur-Service: In der Regel fahren die Monteure zu den Kunden und reparieren die Stapler in deren Betriebsräumen. Nur die schweren Fälle werden mit dem firmeneigenen Tieflader in die Werkstatt nach Schwarzenbruck geholt, dort auseinandergebaut und wieder funktionstüchtig gemacht. "Fürs Abholen haben wir auch einen sehr zuverlässigen Mitarbeiter", sagt Melina Dondorff mit einem Lächeln und guckt zu ihrem Vater. "Ja, das mach ich auch. Ich bin nicht nur Geschäftsführer und Außendienstmitarbeiter, sondern auch Fahrer", sagt Michael Dondorff. In einem Familienbetrieb wie diesem packt eben jeder an, wo gerade Not am Mann ist.

Autor/in: 

(cp.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2023, Seite 76

 
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