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Zahlen | Fakten

Internationalisierung nimmt weiter zu

Mit mehr als 107 000 Außenwirtschaftsdokumenten konnte der letztjährige Rekordwert erneut übertroffen werden. Die steigenden Zahlen verdeutlichen auch eine Zunahme der wirtschaftlichen Verflechtung Mittelfrankens mit den Weltmärkten. Das Auslandsgeschäft will aber gut vorbereitet sein. Hierbei halfen die 97 Länder- und Fachveranstaltungen, die fast 3 000 Teilnehmer nutzten. Auch dies ist eine Bestmarke, die verdeutlicht, dass das IHK Angebot der Nachfrage entsprach.

Außenwirtschaftsausschuss mit neuer Spitze

Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss, ein beratendes Gremium für Präsidium und Vollversammlung, hat in seinen Sitzungen eine breite und aktuelle Themenpalette abgearbeitet: Von Industrie 4.0 in China, über die Handelspolitik der EU, der Umsetzung des deutschen Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), die Gefahr Nordkoreas als Atommacht bis hin zu Updates zu den Ländern Indien, den ASEAN Staaten, Russland sowie dem Kontinent Afrika. In der Dezembersitzung wurden zudem der Vorsitzende und sein Stellvertreter neu gewählt. Herr Wido Fath, Geschäftsführer der Fath GmbH, und Martin Thiermann, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater Deloitte, sind das neue Führungstandem.

Asien-Pazifik-Forum Bayern bricht alle Rekorde

413 Teilnehmer, 443 Gesprächswünsche mit Vertretern der deutschen Auslandshandelskammern, 26 Aussteller sowie 27 Experten auf sechs Panels – Das Asien-Pazifik-Forum Bayern am 05. Juli in der Stadthalle Fürth hat alle Rekorde gebrochen.

Partnerland waren die Philippinen, die von Handels- und Industrieminister Ramon M. Lopez vertreten wurden. Das Land gehörte in den letzen Jahren weltweit zu den Ländern mit den höchsten Wachstumsraten und verzeichnete einen starken Zufluss von ausländischen Investitionen. Erstmals war beim Asien-Pazifik-Forum nicht nur ein Partnerland sondern auch eine Megacity eingeladen, sich zu präsentieren: Shenzhen, die südchinesische Millionenmetropole und Partnerstadt der Wirtschaftsregion Nürnberg, nutzte diese Gelegenheit mit einer hochrangigen Delegation. Die IHK organisierte diesen Fachkongress zum 13. Mal gemeinsam mit dem Bayerischen Industrie und Handelskammertag (BIHK), dem Außenwirtschaftszentrum Bayern und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium. Bayerns damaliger Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer eröffnete gemeinsam mit dem philippinischen Minister das Forum.

Indien im Fokus

Indien gilt mit seinen gut 1,3 Milliarden Einwohner als bevölkerungsreichste Demokratie der Welt und aufstrebende Wirtschaftsmacht, die zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten ermöglicht. Dies wurde in der Fachveranstaltung „Indien aktuell“ genauer beleuchtet. Auch die Themen, wie die große Steuerreform, die Bekämpfung der Korruption sowie das Programm „Make in India“ standen im Mittelpunkt der mit 80 Teilnehmern ausgebuchten Veranstaltung. Informationen zum Digitalisierungskonzept „Smart Cities“ aber auch das Programm „Skill India“ rundeten die breite Themenpalette ab.

Großes Interesse an Zollveranstaltungen

Themen zu Zoll- und Außenwirtschaftsrecht haben immer Konjunktur. Entsprechend gut nachgefragt sind die Zolltermine. An mehr als 60 Tagen hat die IHK Zollveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Herausragend waren hierbei wieder das traditionsreiche vierwöchige Zoll-Intensivseminar "Nürnberger Zollseminar" und das "Zollforum Bayern", eine Gemeinschaftsveranstaltung der bayerischen IHKs in Zusammenarbeit mit der Generalzolldirektion und mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Das kann man 5x lesen, man weiß trotzdem nicht, um was es geht

Die Zollveranstaltungen leisten eine wichtige Doppelfunktion: Zum einen unterrichten sie praxistauglich über Rechtsgrundlagen sowie Verfahrensalternativen. Dadurch werden nicht nur Rechtsunsicherheiten beseitigt, sondern auch Zollabgaben und -kosten minimiert und die Abwicklung von Zollprozessen beschleunigt. Zum anderen schützen diese Fachveranstaltungen die Zollbeteiligten und deren Vorgesetzte vor dem Vorwurf der groben Fahrlässigkeit, wenn Mitarbeiter Vorschriften nicht beachtet haben, weil sie ungenügend informiert und ausgebildet wurden.

Große Themenvielfalt

Inhaltlich müssen sich die unternehmensinternen Zöllner häufig mit „alten Bekannten“ auseinandersetzen, sich aber auch neuen zollrelevante Herausforderungen stellen:

  • Die vollständige Umsetzung des neuen europäischen Zollrechts (Unionszollkodex (UZK)) wird Unternehmen vermutlich noch bis weit in das nächste Jahrzehnt beschäftigen.
  • In 2017 ist das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) vorläufig in Kraft getreten.
  • Der BREXIT und die "America First"-Attituden werden den Unternehmen weitere Ressourcen für die zusätzliche Zollbürokratie abfordern.
  • Die anstehende Reform der Ausfuhrkontrolle für Güter mit doppeltem Verwendungszweck (Dual Use), die die Beachtung der Menschenrechte befördern soll, läßt Rechtsunsicherheiten befürchten, weil einige Begriffe nur vage formuliert sind.
  • Überraschend viele Probleme bereitet mittelfränkischen Unternehmen neuerdings auch das Zollunionsmitglied Türkei.

Mitarbeiterentsendung ins europäische Ausland - Webportal geht online

Viele Unternehmen sind heutzutage international ausgerichtet. Wer in anderen Ländern investiert oder grenzüberschreitend Dienstleistungen erbringt, wird häufig Mitarbeiter ins Ausland schicken müssen.

Dies bedarf einer guten Planung, da verschiedene Aspekte beachtet werden müssen. Der Dienstleitungskompass.eu ist eine wichtige Orientierungshilfe für Unternehmen und bietet wichtige Informationen zur Entsendung in alle EU-Länder, in die Schweiz oder nach Norwegen. Der Dienstleistungskompass.eu ist ein Gemeinschaftsprojekt der bayerischen Industrie- und Handelskammern (IHK), der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK) und den deutschen Auslandshandelskammern (AHK).

Paraguay

Ausländische Unternehmen erkennen zunehmend die Vorteile, die Paraguay bieten kann. Die niedrigen Lohnkosten, das einfache Steuersystem mit geringen Steuersätzen und die überschaubaren Energiekosten machen das Land als Produktionsstandort interessant. Internationale Firmen errichten in Paraguay neue Produktionsstätten, nicht weil das Land mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern einen besonders attraktiven Absatzmarkt bietet, sondern um die Märkte in der Region kostengünstig zu beliefern. Diese neue Entwicklung, zusammen mit der boomenden Bauwirtschaft, den steigenden Infrastrukturinvestitionen und der expandierenden, immer moderneren Lebensmittelindustrie, sowie der Produktion von Kfz-Teilen und Zubehör zur Belieferung der Automobilhersteller in den Nachbarländern Brasilien und Argentinien, verleihen der paraguayischen Wirtschaft allmählich ein neues Gesicht.

Iran im Blick

Nach einseitiger Aufhebung der Sanktionen hat sich das Interesse am Iran spürbar verstärkt. Vereinzelt haben deutsche Geschäftsbanken auch Finanztransaktionen für Geschäfte mit dem Iran durchgeführt. Dadurch, dass die USA jedoch die Sanktionen nicht aufgehoben haben, bleibt es für deutsche Firmen ein Balanceakt, sich für ein Iran-Engagement zu entscheiden. US-Bürgern und –Firmen ist es untersagt, mit dem Iran Geschäfte zu machen. Dies gilt auch für deutsche Firmen, die mit den USA in Geschäftsverbindung stehen. Entsprechend groß war mit über 100 Teilnehmern die Nachfrage zu einem Seminar, das die IHK zum Thema „Aktuelle Situation im Exportrecht und Zahlungsverkehr mit dem Iran“ angeboten hatte.

Erfahrungsaustausch Afrika

Die von unserer IHK in 2016 gestartete „Afrika-Initiative“ wurde 2017 konsequent weitergeführt. Ein größeres Event dazu war der „Erfahrungsaustausch Afrika“. Der Roundtable hat zum Ziel, afrikainteressierte Unternehmen zu vernetzen und als Plattform für einen Erfahrungsaustausch zu dienen. Die bundespolitische Fokussierung auf den afrikanischen Kontinent mit „Marshallplan mit Afrika“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Afrikafokus der deutschen G-20-Präsidentschaft und die „Compact with Africa“-Initiative durch die G20 Finanzminister konnten wir der mittelfränkischen Wirtschaft flankierende Informationsangebote liefern.

Incoming Delegation

Der Wirtschaftsstandort Mittelfranken ist nachgefragter Partner, was über 15 offizielle Delegationen in 2017 verdeutlichten. Ein regionaler Schwerpunkt dabei war Asien, insbesondere China. Die erfolgreiche Städtepartnerschaft mit Shenzhen hatte 20-jähriges Jubiläum, welches mit großen Delegationsbesuchen aus der Sonderwirtschaftszone in Form von Businessmeetings gefeiert wurde.

Messebeteiligung

Das bayerische Messebeteiligungsprogramm öffnet Mittelständlern eine Tür ins Auslandsgeschäft. Im vergangenen Jahr 2017 verzeichnete das Programm bei 62 Messebeteiligungen fast 500 Aussteller. Es ist, neben dem Programm des Bundes, das umfangreichste Messeförderprogramm für Firmen. Die Hälfte der Projekte wird durch das Bayerische Wirtschaftsministerium finanziell unterstützt. Bayern International organisiert das Programm im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zusammen mit den Organisationen der bayerischen Wirtschaft, wie IHKs und Verbänden. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat insgesamt 12 Messeprojekte initiiert und umgesetzt. Erstmals konnte die “International Water Summit” in Abu Dhabi im Messeprogramm platziert werden. Die Resonanz lässt hoffen: Alle 11 bayerischen Aussteller waren mit dem Messeverlauf und Ergebnis zufrieden und wollen erneut teilnehmen.

Zur Medical Japan organisierte die IHK erstmals eine Kooperationsbörse mit der japanischen Region Saitama. Aufgrund der guten Gespräche besuchten vier japanische Unternehmen im Anschluss an die Messe ihre Kooperationspartner in Bayern. Zum Dauerbrenner entwickelt sich das jährlich stattfindende Messeseminar: Es informierten sich wieder mehr als 50 Teilnehmer über die Möglichkeiten einer erfolgreichen Messebeteiligung. Dieses Seminar ermöglicht allen Verantwortlichen für In- und Auslandsmessen, ihren Messeauftritt zu optimieren und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit sowie das vertriebliche Potential ihres Unternehmens zu steigern.

 

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