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Rekordumsatz zum 50-jährigen Jubiläum

Die Semikron International Dr. Fritz Martin GmbH & Co. KG, Nürnberg, feierte vor kurzem 50. Firmenjubiläum. Gleichzeitig legte der Spezialist für Leistungselektronik ein glänzendes Ergebnis vor: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000 wurde ein Rekordumsatz von 190 Mio. Euro (plus 28 Prozent gegenüber Vorjahr) erreicht. Semikron ist, laut der Studie des britischen Marktforschungsinstitutes IMS, Marktführer bei Leistungsmodulen, mit einem Anteil in Europa von fast 30 Prozent. Bei den Teilbereichen intelligente Leistungsmodule und Thyristor/Dioden-Module falle der Vorsprung noch erheblich deutlicher aus.
Heute wird das Familienunternehmen mit weltweit 2 500 Mitarbeitern in der dritten Generation geführt und umfasst ein weltweites Netzwerk aus 45 Gesellschaften. Innerhalb der letzten fünf Jahre stieg die Zahl der Mitarbeiter um 60 Prozent, der konsolidierte Umsatz verdoppelte sich. Semikron ist eigenen Angaben zufolge in seiner Branche das einzige internationale banken- und konzernunabhängige Familienunternehmen mit internationaler Ausrichtung.
Mit dem im letzten Jahr fertig gestellten Neubau auf dem Nürnberger Firmengelände, einer Investition von ca. 13 Mio. Euro, wird der Standort Nürnberg in Deutschland gestärkt. 250 Arbeitsplätze wurden in weniger als zwei Jahren geschaffen.
Die Aussichten werden von der Geschäftsführung als „hervorragend“ bezeichnet. Denn die Leistungselektronik durchdringe alle Lebensbereiche. Energiesparlampe, Waschmaschine, Klimaanlage, Energieübertragung, Industrie oder Verkehr seien einige Einsatzgebiete der Leistungselektronik. Und sie werde in den nächsten Jahren einen starken Aufschwung nehmen, denn sie ermöglicht eine deutliche Energieeinsparung. Würde man alle elektrischen Antriebe – sie machen heute etwa 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus – mit Leistungselektronik versehen, könnte man 20 Terrawatt-Stunden zu erzeugender elektrischer Leistung pro Jahr einsparen. Das entspricht 500 großen Kraftwerken oder allein in Deutschland zehn Kohlekraftwerken der 500-MW-Klasse.
Semikron hat sich durch 50 Jahre Innovation + Service mit seiner fein abgestimmten Produktpalette und seiner hervorragenden internationalen Vertriebs- und Servicestruktur in die „pole position“ für den Lauf um die Energie-Weltmeisterschaft gebraucht: Stromumrichter sorgen dafür, dass die Energie optimal in das Netz fließen kann. Semikron biete auch Produkte für die dezentrale
Erzeugung von Energie mit Wind, Solartechnik, Brennstoffzellen und Mikroturbinen an.
Drehzahlgeregelte Antriebe werden zunehmend ungeregelte Antriebe oder hydraulische Systeme ersetzen. Lüfter, Pumpen, Antriebe werden genau die Leistung aufnehmen, die vom Verbraucher gewünscht wird – und kein Watt mehr. Auch in diesem Bereich sei Semikron mit Standardkomponenten, Sub-Systemen oder kompletten Lösungen vertreten.
Zur Produktpalette gehören zudem unterbrechungsfreie Stromversorgungen, die „kritische“ Einrichtungen in
hoher Qualität mit elektrischer Energie versorgen (z. B. Krankenhäuser, Telefonzentralen, Server). Auch die Prozessautomatisation, z. B. Papiererzeugung, Walzwerke, Förderbänder, Roboter) ist ein Einsatzgebiet für die Technik von Semikron.
Der Transport wird ebenfalls immer weiter von der Leistungselektronik durchdrungen. Schienengebundene Fahrzeuge, alle batteriegetriebenen Gabelstapler, Golfcarts oder Einkaufswägen gehören dazu, aber auch Kleinwagen und Stadtbusse und sogar Schiffe.
Semikron wurde 1951 von Dr. Friedrich Josef Martin (1914–1974) gegründet, einem Schüler des späteren Bundeskanzlers Ludwig Erhard. Rasch sicherte sich Semikron durch die Gründung von europäischen Tochterfirmen bedeutende Märkte. In den Jahren 1959 bis 1975 kamen Produktionsstätten in Brasilien, Frankreich, Italien, England und USA hinzu.
Nach dem plötzlichen Tod von Dr. Fritz Martin 1974 übernahmen Peter Martin und Dr. Heinrich Heilbronner die Geschäftsführung der Gruppe. Während Dr. Heinrich Heilbronner die innovative Modernisierung von Produkten und technologischen Verfahren vornahm, baute Peter Martin mit der Gründung von weiteren 35 Gesellschaften und dem Kauf von Diotec die weltweite Produktions- und Vertriebspräsenz aus.
In den 80er und 90er Jahren wurden weitere Produktionsstandorte wie Korea oder China gegründet. Durch die mittlerweile 100-prozentige Übernahme der Diotec Gruppe mit Produktion in Heitersheim, Slovenien und Slovakei sind 600 Mitarbeiter hinzugekommen. Im letzten Jahr wurden die Gesellschaften in Dänemark, Polen und Tschechien gegründet. Mit einer Mehrheitsbeteiligung ist Semikron Monolithic Indien seit Anfang des Jahres neuestes Mitglied der Konzernfamilie.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2001, Seite 33

 
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