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Erfrischende Umsätze bei Bier und Alkoholfrei

„Wir sind außerordentlich zufrieden,“ resümiert Georg Bernreuther, Chef der Pyraser Landbrauerei im Thalmässinger Ortsteil Pyras, das Geschäft im vergangenen Jahr. Mit der neuen Produktlinie Pyraser Waldquelle, die die Lizenzabfüllung von alkoholfreien Getränken ersetzt hatte, sei man vom Stand weg sehr erfolgreich gewesen. Man habe durch diese Eigenmarke den alkoholfreien Bereich verdreifachen können. Das belege, dass regionale Marken durchaus erfolgreich im Wettbewerb bestehen können, wenn sie richtig eingeführt werden.
Auch in dem weiterhin schwächelnden Biermarkt habe sich Pyraser erneut vom Abwärtstrend abkoppeln können. Der Umsatz kletterte um knapp zehn Prozent auf 14,5 Mio. DM. Man habe sich als starke Marke mit regionalem Bezug positioniert. Etwa durch das jährliche Sommerfest, auf dem sich das Familienunternehmen als „Brauerei zum Anfassen“ darstellt. Weitere Großveranstaltungen waren im August ein Kinder- und ein Hopfenpflückerfest.
Auf der Handelsseite will Bernreuther das „schwer greifbare“ positive Image dadurch weiter verstärken, dass der Direktvertrieb ohne Großhändler unmittelbar zum Fachhändler ausgebaut wird. Persönlicher Kontakt und Marktpräsenz habe zu guten Erfolgen in Nürnberg, Fürth und Erlangen geführt. Abstriche am Produkt seien bei Pyraser nicht denkbar: „Für minderwertige Qualitäten gibt es keinen Markt.“
Auch im laufenden Jahr müsse sich nach Bernreuthers Einschätzung die Branche auf ein Minus von ein bis zwei Prozent einstellen. Pyraser rechnet trotzdem mit einem Absatzplus von sechs Prozent beim Flaschenbier, obwohl man seit der Preisanhebung zu Jahresbeginn die Preisführerschaft innehabe. Wettbewerber hätten teils die Erhöhungen „über Vergütungen und Werbekostenzuschüsse“ durch die Hintertür wieder zurückgenommen. Bis Ende 2001 soll der Gesamtumsatz erneut um zehn Prozent auf 16 Mio. DM steigen.
Die Grabenkämpfe in der Brauereilandschaft über das Pro und Contra der PET-Kunststoffflasche für den Bierkasten nimmt Bernreuther gelassen. Als Familienbrauerei sei er gewohnt, längerfristig vorauszudenken. Wenn technische Fragen geklärt seien, könnte in fünf Jahren auch in der Region die Kunststoffflasche Einzug halten. Man dürfe sich hier nicht verschließen, wenn die Verbraucher ihre Bierkästen noch bequemer – weil leichter – einkaufen wollten. tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2001, Seite 34

 
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