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„Neuer Adler” beschleunigt Verkehrs- und Logistiksysteme

Die 1996 ins Leben gerufene Verkehrsinitiative Neuer Adler e.V. hat anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens eine Studie vorgelegt, in der die Kompetenzen der Region Nürnberg im Bereich „Verkehr und Logistik“ dargestellt werden. Demnach sind 770 Unternehmen mit 75 000 Beschäftigten dieser Branche zuzurechnen, sie erzielen einen Umsatz von rund 15 Mrd. DM.
Prof. Peter Klaus vom Fraunhofer Anwendungszentrum Verkehrslogistik und Kommunikationstechnik, das mit der Studie beauftragt war, erklärte, damit seien rund 13 Prozent aller Beschäftigten der Region im „Kompetenzfeld Verkehr und Logistik“ tätig – mehr als
im bayerischen und bundesdeutschen Durchschnitt. Knapp die Hälfte der 770 Unternehmen entfällt auf das Produzierende Gewerbe, wobei besonders die in Mittelfranken starken Kfz-Zulieferer hervorstechen. Die Dienstleistungen (Transport, Logistik usw.) haben stark aufgeholt und stellen mittlerweile 37 Prozent der Unternehmen. Der Handel (z.B. mit Kfz-Teilen) sowie Einrichtungen der Forschung und Lehre kommen zusammen auf zwölf Prozent.

Beschäftigte
Von den 75 000 Beschäftigten sind 41 000 in der Produktion tätig, knapp 30 000 in den Dienstleistungen, der Rest in Handel und Forschung. Nach Worten von Prof. Klaus wurden in einer Studie des Instituts Agiplan im Jahr 1995 rund 65 000 Mitarbeiter in Verkehr und Logistik gezählt. Es werde in einer vertiefenden Untersuchung geprüft, inwieweit die Daten beider Erhebungen vergleichbar sind. Ein Fazit konnte Prof. Klaus jedoch ziehen: Der Wegfall von Mitarbeitern in der Schienenverkehrstechnik, die vor sechs Jahren noch dominierte, ist offenbar durch den Anstieg der Beschäftigten bei den Dienstleistungen mehr als ausgeglichen worden.

Aktivitäten des Neuen Adler e.V.
Die Region Nürnberg sollte sich, so die Empfehlung der Studie, als Kompetenzzentrum für „Intelligente Verkehrs- und Logistiksysteme“ profilieren und ihre Stärken noch intensiver vermarkten. Dem stimmten der bisherige Vorstandsvorsitzende des Neuen Adler, Dieter Kummer, und sein Nachfolger Christian Schuster von der Fürther plettac electronic security GmbH uneingeschränkt zu, zumal andere Regionen wie Nordrhein-Westfalen mit beachtlichen finanziellen Mitteln am Ausbau der Verkehrstechnik arbeiteten. Es müsse der Öffentlichkeit noch stärker vermittelt werden, dass sich hinter den Verkehrsmitteln und Verkehrsdienstleistungen, die man täglich nutze, Hochtechnologie verberge und dass diese zu großen Teilen aus der Region Nürnberg komme. „Wir produzieren hier alles für Autos bis auf die Reifen“, so Kummer mit Verweis auf die starke Stellung in der Kfz-Zulieferung. Wichtig seien auch Pilotprojekte, die gleichsam als „Leuchtturm“ die Leistungen der Region deutlich machen.
Kummer und Neuer Adler-Geschäftsführer Peter Lüftenegger zogen eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit der Kompetenzinitiative: Neben der Mitarbeit am Konzept der vollautomatischen U-Bahn habe man maßgeblich an der Errichtung der bayernweit einmaligen ÖPNV-Akademie in Nürnberg und des Instituts für Fahrzeugtechnik an der FH Nürnberg mitgewirkt. Man habe dazu beigetragen, dass der Freistaat für diese und weitere Projekte über zehn Mio. DM an Fördermitteln zur Verfügung
gestellt habe. Der neue Vorstandsvorsitzende Schuster will verstärkt auch EU-Fördertöpfe anzapfen.
Ihr fünfjähriges Bestehen hat die Kompetenzinitiative mit einem Kongress begangen, an dem 220 Fachleute teilnahmen.
Externer Kontakt: Verkehrsinitiative Neuer Adler e.V., Nürnberg, Tel.09 11/9 47-23 51, Fax –33 51,
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 15

 
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