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Neue Wege mit der Wirtschaft

Die Bundeswehr will weitaus intensiver als bisher mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. Das unterstreicht Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping in dem Positionspapier „Die Bundeswehr der Zukunft – Kooperation mit der Wirtschaft“. Der Akzent der engeren Zusammenarbeit, deren Grundlagen schon Mitte 1999 in einer Rahmenvereinbarung gelegt wurde, soll auf den Bereichen berufliche Qualifizierung sowie Privatisierung und Outsourcing liegen.

Qualifizierung
Jeder länger dienende Soldat soll nach den Planungen des Bundesverteidigungsministeriums die Armee mit „einem höheren Grad zivilberuflicher Qualifikation“ verlassen. 22 000 Dienstposten werden in das Programm einbezogen: Die Soldaten sollen während ihrer Dienstzeit in den Genuss einer Aus- und Weiterbildung kommen, die sie im Zivilleben beruflich weiterbringt. Nach Ansicht von Minister Scharping sind Zeitsoldaten gesuchte Führungskräfte, weil ihnen während der Militärzeit schon Führungsaufgaben sowie Verantwortung für große materielle Werte übertragen werden. Einen Schwerpunkt bildet die EDV-Ausbildung: Die Zeitsoldaten werden in den beiden neuen „Kompetenzzentren Informationstechnologie“ (KIT) in Dresden und Koblenz ausgebildet, die ihren Betrieb bereits aufgenommen haben.
Weiterverfolgt wird auch das so genannte „Schaumburger Modell“: Jungen Menschen, die sich als Zeitsoldaten eignen, wird eine „zivile“ Ausbildung in Unternehmen vermittelt. Die Bundeswehr beteiligt sich finanziell an der Ausbildung und garantiert nach erfolgreichem Abschluss einen berufsnahen Einsatz in den Streitkräften als Unteroffizier.

Outsourcing
Der Rahmenvertrag „Innovation, Investition und Wirtschaftlichkeit in der Bundeswehr“ von 1999, dem mittlerweile rund 550 Unternehmen beigetreten sind, markierte eine weitere wichtige Etappe der Bundeswehr-Reform. Mit dem Programm sollen Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Bundeswehr deutlich gesteigert werden. Aufgaben des Fahrzeugflotten-Managements, des Bekleidungswesens, der Informationstechnik und der Liegenschaftsverwaltung sollen in größerem Umfang an die private Wirtschaft vergeben werden.

Zeitsoldat statt arbeitslos
Die Bundeswehr benötigt jährlich bis zu 25 000 Zeitsoldaten. Deshalb wenden sich die Streitkräfte an Unternehmen, die gut qualifizierte Mitarbeiter entlassen müssen: Die Firmen sollten ihre Beschäftigten auf die Möglichkeiten einer militärischen Laufbahn hinweisen und Kontakte zu den zuständigen „Wehrdienst-Beratungsoffizieren“ vermitteln.
Externer Kontakt: Wehrdienst-Beratungsoffizier für Mittelfranken: Oberleutnant David Lerbs, Ansbach, Tel. 0981/50 44
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 22

 
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