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Mittelfristig wieder mehr Beschäftigte

Die Beschäftigungsperspektiven in der Region werden mittelfristig sehr positiv beurteilt, so das Ergebnis einer im vergangenen Monat veröffentlichten Studie. Im Herbst 2001 wurden in der Region Mittelfranken 651 Betriebe zu Beschäftigungsperspektiven und Anforderungen hinsichtlich der Qualifikation ihrer Mitarbeiter befragt. Die befragten Betriebe repräsentieren dabei die rund 45 000 Betriebe mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Mittelfranken, und zwar gemäß ihrer tatsächlichen Verteilung nach Branchen und Betriebsgrößenklassen. Für die von der Staatsregierung geförderte Untersuchung wurde die GfK Marktforschung in Nürnberg vom Gesprächsforum „Arbeit und Qualifizierung“ beauftragt.

Positive Erwartungen
Erste ausgewählte Ergebnisse zeigen: Der Anteil derjenigen Betriebe, die in den kommenden sechs Monaten von einem Anstieg ihrer Mitarbeiterzahl ausgehen (15 Prozent), hält sich mit denjenigen in etwa die Waage, die mit einer rückläufigen Entwicklung rechnen (13 Prozent). Dagegen sind die befragten Betriebe hinsichtlich der mittelfristigen Beschäftigungsaussichten wesentlich optimistischer gestimmt. Hier geben etwa 30 Prozent an, dass die Mitarbeiterzahl in den kommenden zwei Jahren zunehmen wird, während nur elf Prozent einen Rückgang erwarten.
Auffallend ist, dass bei der Einschätzung der Beschäftigungsentwicklung offenbar ein mittelfränkisches Ost-West-Gefälle besteht. So äußern sich die Betriebe in Westmittelfranken wesentlich pessimistischer als der Großraum Nürnberg. Zu den Branchen mit den höchsten Wachstumspotenzialen zählen das verarbeitende Gewerbe sowie die unternehmensnahen Dienstleistungen, während der Handel und das Baugewerbe in den nächsten zwei Jahren kaum mit steigenden Mitarbeiterzahlen rechnen. Dabei scheint sich nach den Angaben der befragten Betriebe der Bedarf nach zusätzlichen Mitarbeitern – vor allem im kaufmännisch-verwaltenden Bereich – überdurchschnittlich stark auf Teilzeitkräfte sowie auf freie Mitarbeiter zu fokussieren.
Die zunehmende technologische Entwicklung in der Wirtschaft erfordert in den Betrieben im besonderen Maße qualifizierte Mitarbeiter. Deshalb wird sich – nach den Aussagen der Betriebe – der Arbeitskräftebedarf vor allem auf Fachkräfte konzentrieren, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen. Die künftigen Beschäftigungschancen von Personen ohne Abschluss werden dagegen als sehr gering eingeschätzt.

Aus- und Weiterbildung
Wenn es darum geht, das Qualifikationsniveau der Mitarbeiter anzuheben, spielen betriebsinterne Maßnahmen die dominierende Rolle. Etwa die Hälfte der Betriebe geben an, dass sie interne Schulungen bzw. eine verstärkte Ausbildung im eigenen Berieb häufig oder sogar sehr häufig nutzen würden, um die Qualifikation zu erhöhen. Externe Schulungen sowie die Einstellung von Personal werden bei Bedarf etwa von einem Drittel der Befragten häufig bzw. sehr häufig genutzt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Aus- und Weiterbildung umfassen dabei eine Vielzahl von Anforderungen betriebswirtschaftlicher und technischer Natur, die für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens wichtig sind. Derzeit werden unter den betriebswirtschaftlichen Qualifikationen den Bereichen Organisation/Revision/Verwaltung sowie Marketing/Werbung/PR sowohl im kaufmännisch-verwaltenden als auch im gewerblich-technischen Bereich mit die stärkste Bedeutung zugemessen. Dreh- und Angelpunkt bei der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter im Bereich der technischen Qualifikationen ist vor allem die Qualitätssicherung. Daneben werden insbesondere Konstruktion und Arbeitsvorbereitung sowie Montage und Instandhaltung genannt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 21

 
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