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Kosmetik sorgt für starkes Wachstum

Der Schwanhäußer Industrie Konzern, Heroldsberg, blickt auf ein „außerordentlich erfolgreiches“ Geschäftsjahr 2000/01 (30. Juni) zurück: Der Konzenrumsatz erhöhte sich um zehn Prozent auf 558 Mio. DM, die Zahl der Beschäftigten stieg um vier Prozent auf 2 730 weltweit, davon 1 930 im Inland. 45 Mio. DM wurden investiert, der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern lag bei 26 Mio. DM (plus 17 Prozent), die Eigenkapital-Quote liegt bei rund 29 Prozent.
Ein leichter Rückgang im Bereich Schreibgeräte (minus fünf Prozent auf 215 Mio. DM) wurde durch das kräftige Wachstum im Geschäftsfeld Kosmetik mehr als ausgeglichen. Schwan-Stabilo Cosmetics erreichte mit einem Umsatz von 343 Mio. DM ein Plus von 23 Prozent. Deutliche Zuwächse konnten vor allem in den Märkten USA, Asien und Lateinamerika verzeichnet werden, das höchste Umsatzplus wurde jedoch in Europa erzielt. Als einziger Anbieter verfüge man über ein Filialnetzwerk Europa-USA-Asien, das einen lokalen Marktzugang in den wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt ohne Importbarrieren und Wechselkursrisiken ermögliche, so Konzern-Geschäftsführer Ulrich Griebel.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in beiden Branchen, Schreibgeräte und Kosmetik, könne der Konzern eine stabile Geschäftsentwicklung verzeichnen, erklärte Griebel. Das Familienunternehmen habe sich „als Fels in der Brandung“ erwiesen. Schwan-Stabilo setze auch weiterhin auf organisches Wachstum und Produktinnovationen sowie auf Internationalisierung.
Neben dem Geschäft mit innovativen, technisch anspruchsvollen Kosmetikprodukten „Made in Germany“ wurden auch Schritte in Richtung Massengeschäft mit kostengünstigen Standardprodukten getan. In diesem Markt, zu dem vor allem holzgefasste Kosmetikstifte und Drehmechaniken gehören, werde es zunehmend schwieriger, wirtschaftlich in Deutschland zu fertigen, sagte Griebel. Eine Auslandstochter in China produziere in der Nähe von Peking seit kurzem Kosmetikstifte für den dortigen Wachstumsmarkt. Der Aufbau einer neuen Fertigung für einfache holzgefasste Kosmetikstifte bei einer tschechischen Produktionstochter sei nahezu abgeschlossen. Ziel sei die Belieferung des Massenmarktes in Europa und Nordamerika. Im seit fünf Jahren bestehenden US-Werk wurde vor kurzem der 100-millionste Kosmetikstift produziert.

Sicherheit vor Wachstum
Die Ausgangslage sei solide, Auftragseinbrüche nach den Terroranschlägen in den USA seien bislang ausgeblieben, sagte Geschäftsführer Wolfgang Handt. Man werde jedoch die ehrgeizigen Ziele für starkes Wachstum im neuen Geschäftsjahr nicht erreichen. „Wir müssen die ungewisse Weltwirtschaftslage berücksichtigen.“ Langfristige und strategische Ziele sollen dagegen weiterhin Gültigkeit haben. In den fast 150 Jahren Firmengeschichte habe es schon schwierige Zeiten gegeben, die Gesellschafter und Mitarbeiter gemeinsam bestehen mussten. „Und Schwan-Stabilo ist heute stärker denn je zuvor.“
Die Schreibgeräte-Branche befinde sich in einer Konsolidierungsphase sowohl auf Anbieter- als auch auf Händlerseite, so Sebastian Schwanhäußer. Es gelte nun, die Ausgangsposition zu verbessern. Die Schwan-Stabilo Gruppe wolle sich von Segmenten und einzelnen Kunden verabschieden, die keine Renditechancen mehr bieten würden. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2002, Seite 26

 
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