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Erlanger Innovationen in der Halbleitertechnik

Die SiCrystal AG in Erlangen, ein Unternehmen der Halbleiterbranche, entstand als Ausgründung (Spin-off) der Universität Erlangen-Nürnberg. Bereits 1994 beschäftigte man sich mit der Erforschung und der Herstellung alternativer Halbleitersubstrate für Anwendungen in der Elektronik. Die AG hat sich auf die Herstellung von Siliziumkarbid (SiC)-Substraten spezialisiert, ein Halbleitermaterial, das hauptsächlich in der Leistungs- und Optoelektronik eingesetzt wird. Derzeitiges Hauptanwendungsgebiet sind Leuchtdioden (LED). So wird das blaue Licht in den Armaturen des VW Golf oder das weiße Licht im Audi TT von SiC-Leuchtdioden emittiert. Diese LEDs zeichnen sich durch eine sehr hohe Lebensdauer bei äußerst geringem Energieverbrauch aus.
Auf dem Gebiet der Materialforschung arbeitet die SiCrystal AG nach wie vor eng mit der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen, um den Rohstoff SiC und dessen Anwendungen weiter zu erforschen. Das Material zeichnet sich durch hohe Robustheit und Temperaturbelastbarkeit sowie gute Wärmeleitfähigkeit, extreme Strahlungsfestigkeit und hohe chemische Resistenz aus. Dies erlaubt nach Unternehmensangaben die Herstellung von erheblich leistungsfähigeren Bauelementen, als dies beispielsweise auf Siliziumbasis möglich ist. Schon heute werden SiC-Substrate neben der LED-Anwendung in optischen Sensoren und Leistungshalbleitern (beispielsweise für PC-Schaltnetzteile) eingesetzt. SiCrystal beliefert bereits mehrere namhafte Technologieunternehmen aus der Region. Außerdem wurden mehrere internationale Konzerne mit Mustern beliefert.
Vorstand Dr. Robert Eckstein und Roland Reichstein, der seit kurzem als Nachfolger von Arno von Poblocki als kaufmännischer Vorstand fungiert, haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Sie wollen bei SiC-Anwendungen, für die auf Grund der guten Materialeigenschaften international hohe Wachstumsraten prognostiziert werden, zur weltweiten Spitze gehören.An der 1996 gegründeten Gesellschaft hält die Siemens AG seit 2000 eine Mehrheitsbeteiligung. Neben den Gründungsmitgliedern und dem Hauptaktionär sind rund 30 weitere Aktionäre beteiligt. Das Unternehmen ist derzeit auf dem Forschungsgelände in der Paul-Gossen-Straße in Erlangen angesiedelt und produziert dort auf einer Fläche von über 2 000 Quadratmetern. Seit dem Produktionsstart im Jahr 1998 stieg die Mitarbeiterzahl kontinuierlich von acht auf 47. Bis zum Ende dieses Geschäftsjahres (Stichtag: 30. September) wird die Belegschaft auf knapp 60 anwachsen.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2002, Seite 39

 
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