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Vollendete Partnerschaft

Die Europäische Union, die nun zehn neue Mitglieder aufgenommen hat, ist ein hervorragendes Friedensprojekt. Diese Stabilität ist elementare Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.


Der EU-Gipfel in Kopenhagen mit der Aufnahme von acht mittelost- und osteuropäischen Staaten sowie von Zypern und Malta verdient das Prädikat historisch: Die Teilung Europas durch den „Eisernen Vorhang“ wird endgültig überwunden.

Die deutsche Wirtschaft, insbesondere auch unsere Unternehmen in der Region Nürnberg, haben in den letzten zehn Jahren die EU-Osterweiterung schon vorweg genommen. Zweistellige Wachstumsraten im Handel mit den neuen Mitgliedsländern und zahllose Investitionsprojekte in den Beitrittsstaaten belegen dies. Somit wurde in Kopenhagen die real schon bestehende Partnerschaft nun auch formell besiegelt.

Viele nehmen die EU und deren Institutionen als große und bürgerferne Bürokratie wahr, was zum Teil richtig ist. Darüber sollte nicht vergessen werden: Die europäische Integration ist ein großes Friedenswerk, sie ist ein Modell für die übrige Welt. Die Sicherheit und die Stabilität, die uns die Europäische Union gebracht hat und in deren Genuss jetzt endlich auch unsere östlichen Partnerländer kommen, sind die Grundlage für Wohlstand und funktionierende Wirtschaft. Dass im Zuge der EU-Erweiterung Bewegung in die Zypern-Frage kommt, ist ein Beweis für die stabilisierende Wirkung der europäischen Einigung. Und nicht zuletzt erinnern wir uns anlässlich des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages, dass das Ende Jahrhunderte langer „Erbfeindschaft“ zwischen Frankreich und Deutschland gleichermaßen Friedensprojekt und wirtschaftlicher Katalysator war.

Die EU und die Erweiterung sind aber auch Verpflichtung: Deutschland muss seinen Teil dazu beitragen, die europäischen Institutionen zu reformieren und die Union der 25 flexibel und handlungsfähig zu machen.
Autor/in: 
Präsident Hans-Peter Schmidt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2003, Seite 3

 
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