Telefon: +49 911 1335-1335

Aluminium-Spezialist wandelt sich in AG um

Die Hermann Gutmann Werke GmbH (HGW), Weißenburg, wird sich in Kürze in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Das haben die Gesellschafter des auf Aluminiumtechnik spezialisierten Unternehmens beschlossen. Damit will sich HGW mittelfristig die Option auf einen Börsengang offen halten, um weitere finanzielle Mittel ins Unternehmen zu holen. Die Aktien befinden sich im Besitz der bisherigen Gesellschafter entsprechend ihren Gesellschaftsanteilen: Die griechische Aluminiumfirma Alco Hellas S.A., Athen, hält weiter 51 Prozent an der künftigen Hermann Gutmann Werke AG, die Hermann Gutmann Stiftung die restlichen 49 Prozent der Anteile.

Als Hersteller von Aluminiumprofilen gehört die Gruppe mit 520 Mitarbeitern und einem Umsatz von ca. 100 Mio. Euro im Jahr 2002 eigenen Angaben zufolge zu den führenden Unternehmen der Branche. Die Produkte finden in den unterschiedlichsten Bereichen Anwendung – in Maschinenbau, Verkehrstechnik, Elektroindustrie, Bauwirtschaft sowie in weiteren Industriezweigen.

Personelle Veränderungen ergeben sich im Vorstand und im Aufsichtsrat der neuen Aktiengesellschaft. Der neue Vorstand der AG setzt sich wie folgt zusammen: Vorstandsvorsitzender Theodoros Tzortzis, stellvertretender Vorsitzender Dr. Wolfram Kopperschläger sowie Alexandros Beis. Der Aufsichtsrat besteht aus Prof. Dr. Ch. Gotsis (Vorsitzender), Dieter Resch (stv. Vorsitzender) und Anton Schmidtlein.

Die bisherige Sparte Draht der Hermann Gutmann Werke wird im Zuge der Neuausrichtung als rechtlich selbstständige Einheit Gutmann Aluminium Draht GmbH mit Sitz in Weißenburg ausgegliedert. Alleinige Gesellschafterin ist die Gutmann & Gutmann GmbH, die sich zu 100 Prozent im Besitz der Hermann Gutmann Stiftung befindet. Des weiteren gründeten die Hermann Gutmann Werke zum 1. April 2002 ein Gemeinschaftsunternehmen mit der ThyssenKrupp Materials AG. In dieses neue Unternehmen, das als Thyssen Schulte Gutmann Bausysteme GmbH mit Sitz in Weißenburg und Dortmund auftritt, wurde die bisherige Gutmann-Sparte Ganzaluminium sowie der entsprechende Bereich Fenster und Türen der Thyssen Schulte GmbH überführt.

Investitionsprogramm
Im Zuge der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung durch die Alco Hellas S.A. vor einem Jahr erfolgte laut einer Pressemitteilung eine „deutliche Kapitalerhöhung“ bei der Hermann Gutmann Werke GmbH. Hierdurch wurde die Basis für Investitionsvorhaben bzw. -entscheidungen von zehn Mio. Euro getroffen. Realisiert wurde bereits eine neue hochleistungsfähige Pulverbeschichtungsanlage, die vor einiger Zeit ihre Produktion aufnahm. Durch diese Maßnahme wurde nicht nur die eigene Wertschöpfung erhöht, sondern auch die logistische Kette zur schnelleren Belieferung der Kunden verkürzt. Den Schwerpunkt der aktuellen Investitionsvorhaben bildet die Modernisierung der Handlingsysteme von zwei Aluminium-Strangpressen. Außerdem wird HGW ihr Produktspektrum um so genannte Composite Panels erweitern: Dieses Produkt, eine Sandwichplatte bestehend aus Aluminiumblechen und einem Kunststoffkern, findet sowohl im Bauwesen als auch in zahlreichen Industriebranchen Anwendung.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2003, Seite 28

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick