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Stammhaus wird für 25 Mio. Euro erweitert

Die Nürnberger Wöhrl AG hat den Startschuss für das größte Bau- und Umbauprojekt der Unternehmensgruppe gegeben: Mit 25 Mio. Euro wird das Stammhaus am Weißen Turm in der Nürnberger Innenstadt in drei Bauabschnitten zum „größten und schönsten Modehaus in Deutschland“ umgebaut, so Aufsichtsrats-Chef Hans-Rudolf Wöhrl. Auf die flaue Konsumstimmung will er keine Rücksicht nehmen: „Wenn man keinen Mut mehr hat, dann sollte man sich zum Sterben hinlegen.“

Im bereits begonnenen ersten Bauabschnitt wird das Wohnhaus an der Ecke Leder/ Schlüsselgasse gegenüber dem Elektromarkt Saturn abgerissen und mit zusätzlicher Verkaufsfläche in das Stammhaus, das ehemalige KTW (Kaufhaus am Weißen Turm), integriert. Diese zusätzlichen 1 500 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Bis auf die denkmalgeschützte Fassade des Stammhauses aus dem Jahr 1911 soll dann das Gebäude entkernt und den neuen Anforderungen eines Modehauses angepasst werden. Im zweiten Bauabschnitt wird dann der benachbarte Baukomplex – der bereits jetzt zum Modehaus gehört und für die vielen Winkel und Treppenstufen sorgt – abgerissen und neu aufgebaut. Dann wird das Haus über eine Verkaufsfläche von rund 13 500 Quadratmetern verfügen.

Vom so genannten Plaza-Konzept, das neben Mode auch ergänzende Angebote wie ein kleines Einkaufszentrum oder Warenhaus anbietet, hat sich das Unternehmen kurzfristig verabschiedet. Seit den 90er Jahren lagen die Pläne hierfür in der Schublade. Im vergangenen Jahr wurde dann eine umfassende Befragung von 30 000 Kunden mit einem achtseitigen Fragebogen durchgeführt. Das Ergebnis hat auch Wöhrl überrascht. Denn entgegen den Konzepten der „Branchengurus“ wollten die Befragten lieber ein reines Bekleidungshaus mit Sportartikeln, ansonsten aber keine Sortimentsvermischung.

Erst wenn der zweite Bauabschnitt Ende 2004 fertig gestellt ist, könnte dann mit dem dritten Bauabschnitt Raum für ergänzende Sortimente geschaffen werden. Auf dem Brachgrundstück zwischen Schüsselgasse und Karl-Grillenberger-Straße könnte dann eine weitere 6 000 Quadratmeter große Verkaufsfläche auf vier Ebenen entstehen, wo Dritte Parfüms, Schuhe usw. anbieten. Das Stammhaus soll mit Glasübergängen angebunden werden.

Im Zuge der Umbauarbeiten wird auch die Rückseite des Stammhauses an der Vorderen Ledergasse aufgewertet, die stadtplanerisch und infrastrukturell ziemlich vernachlässigt erscheint. „Wir brauchen eine attraktive Innenstadt“, sagte Wöhrl auch mit Blick auf das Kaufhaus Breuninger, das in den nächsten Monaten eröffnen wird. Konkurrenzsorgen plagen ihn nicht: „Mit so einem Angebot kann nach Nürnberg kommen, wer will. Wir werden immer die Besten sein.“
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2003, Seite 29

 
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