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Telekommunikation festigt sich wieder

Mobilfunkstrahlung ist ein in der Öffentlichkeit stark emotional diskutiertes Thema. Fachwissen spielt – auch in der Medienberichterstattung – oft eine untergeordnete Rolle. WiM fragt einen, der sich auskennt: Matthias Wuschek ist öffentlich bestellter Sachverständiger für das Fachgebiet „Elektromagnetische Umweltverträglichkeit“, lehrt Nachrichtenübertragungs- und Mobilfunktechnik an der Fachhochschule Deggendorf und ist derzeit u. a. mit der wissenschaftlichen Betreuung umfangreicher „Elektrosmog“-Messprogrmme der Umweltministerien von Bayern und Baden-Württemberg betraut.

„Die Konsolidierung in den TK-Märkten hat sich im Jahr 2002 fortgesetzt“, sagte Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2002 seiner Behörde in Bonn. „Die Umsatzerlöse, die Auslastung der Netze und die Zahl der Lizenznehmer wachsen trotz Konsolidierung weiter und auch das Kundenwachstum im Mobilfunk und im Internet ist nach wie vor dynamisch“. Bei der Beschäftigung habe es jedoch erstmals seit 1998 einen Rückgang von fünf Prozent durch Marktaustritte und Effizienzsteigerungen der Untenehmen gegeben.

„Insbesondere die Balance zwischen Infrastruktur- und Dienste-Wettbewerb bleibt die Grundlage der deutschen Regulierungsstrategie“, versicherte Kurth. Wenn in einzelnen Städten bis zu 23 Prozent aller Telefonkanäle von Wettbewerbern bereitgestellt würden, dann sei zumindest in diesen Regionen der Beweis erbracht worden, dass nennenswerte Marktanteile erobert werden könnten, wenn aktive Unternehmen eine Alternative bereitstellen würden. Das kontinuierliche Wachstum der vermieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL), deren Gesamtzahl demnächst die Millionengrenze überschreiten dürfte, sei dafür die entscheidende Ursache und die Grundlage für direkte Kundenbeziehungen der Wettbewerber, da 90 Prozent aller Wettbewerber-Anschlüsse über die angemietete TAL realisiert würden.

Ähnlich verhalte es sich im DSL-Markt: Bezogen auf das Bundesgebiet betrug der Anteil der Wettbewerber etwas über sechs Prozent, womit sie ihren Anteil um drei Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2001 hätten steigern können. Bemerkenswert sei aber, dass die Marktanteile der Wettbewerber regional differieren und teilweise erheblich über diesem bundesweiten Prozentsatz lägen.

Für die vorhandene Wachstumsdynamik nannte Kurth u.a. folgende Beispiele:
? acht Mrd. Euro an TK-Investitionen
? 22 Prozent mehr Verkehrsvolumen im Festnetz (inkl. DSL)
? Senkung von Auslandstarifen um bis zu 55 Prozent innerhalb des letzten Jahres
? Anstieg der Internet-Nutzer um fast 17 Prozent
? fast drei Mio. neue Kunden im Mobilfunk (trotz Abzugs der nichtaktiven Prepaid-Kunden)
? 17 Prozent mehr Verkehrsvolumen im Mobilfunk
? 47,5 Prozent mehr SMS (insgesamt 23,6 Mrd.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2003, Seite 11

 
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