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Auch 2003 Wachstum bei Personal und Umsatz angepeilt

„Wir wollen in diesem Jahr weiter wachsen, die Auftragslage ist sehr gut“, freut sich Wolfgang Grund, Vorstand der Fürther Sohard AG. Geht alles nach Plan wird der Anbieter von IT-Lösungen für die Industrie im Geschäftsjahr 2003 beim Umsatz um über 20 Prozent auf 9,5 Mio. Euro wachsen. Damit würde sich Sohard erneut vom Trend in der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft abkoppeln. Dem Branchenbarometer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) zufolge wird das Branchengeschäft in 2003 leicht um 0,4 Prozent auf 136,5 Mrd. Euro wachsen. Schon im vergangenen Jahr konnte das vor 15 Jahren gegründete Unternehmen einen Umsatz von 7,7 Mio. Euro erzielen, ein Sprung von mehr als einem Drittel.

Die Pläne zum Börsengang, die eigentlich bis 2002 umgesetzt werden sollten, liegen derzeit auf Eis. „Wir wären mit diesem Schritt genau in den Abwärtsstrudel an der Börse gekommen“, so Grund. Das Thema sei aber nicht vom Tisch, sondern nur um zwei bis drei Jahre aufgeschoben.

Durch eine interne Neuorganisation wurden die bisherigen Aktivitäten im Bereich „Industrial IT Solutions“ in vier Sparten unterteilt. Im Segment Medizinsysteme wird international mit „Radin“ eine Software für das Datenmanagement in der medizinischen Bildverarbeitung angeboten, an der drei Jahre lang gearbeitet wurde. Medizinische Bilddaten in der Radiologie lassen sich mit der Lösung effizient im Internet oder etwa im krankenhauseigenen Intranet darstellen und verteilen, um sich etwa mit Kollegen, die nicht vor Ort sind, auszutauschen. Mit mehr als 500 Installationen reklamiert Grund in diesem Bereich die „Weltmarktführerschaft“. Da die USA in diesem Bereich als größter Einzelmarkt gelten, will Sohard in diesem Jahr dort eine eigene Niederlassung gründen, um „diesen Markt aufzurollen“.

In der Sparte der so genannten Embedded Systems werden kundenspezifische Lösungen aus einer Hand angeboten. Die innovative Software wird nach individuellen Bedürfnissen entwickelt und durch eigens gefertigte Hardware ergänzt. Mit diesem Paket aus einer Hand habe sich Sohard einen „eindeutigen Vorteil am Markt“ erarbeitet. Hier hat Grund zunehmend das Segment „Automotive“ im Visier, weil sich der Vormarsch der Mikroprozessoren in den Pkws weiter beschleunigt. „Das ist ein Schwerpunkt, wo wir hinwollen.“

Im Bereich Industrieanwendungen werden Softwarelösungen für die Anforderungen von Industriebetrieben sowie medizinischen Großgeräten entwickelt und programmiert. Und viertens werden als zertifizierter Goldpartner des US-Softwaregiganten Microsoft webbasierte Teamarbeitslösungen geschaffen, die zeit- und ortsunabhängig eingesetzt werden können.

Gegen den Trend steht auch die Personalpolitik auf Wachstum: Aktuell werden 78 überwiegend hoch qualifizierte IT-Spezialisten beschäftigt, darüber hinaus werden mit einigen freien Mitarbeitern Auftragsspitzen abgedeckt. Bis zum Jahresende sollen weitere zehn bis 15 Entwickler eingestellt werden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2003, Seite 47

 
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