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Den Weltmarkt im Visier

Eine Steigerung um sieben Prozent auf über 26 000 Fachbesucher und eine leicht gestiegene Ausstellerzahl von 966 (2002: 956) verzeichnete die Iwa & OutdoorClassics 2003, 30. Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und Zubehör, im Messezentrum Nürnberg. „Während weltweit Fachmessen erhebliche Besucherrückgänge verzeichnen, ist es der Iwa & OutdoorClassics erneut gelungen, ihre Funktion als internationale Leitmesse zu behaupten“, bilanzierte Walter Hufnagel, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse.

Der Anteil internationaler Aussteller lag bei 73 Prozent, die größte internationale Beteiligung auf Ausstellerseite stellten die USA mit 178 Unternehmen. 56 Prozent der Besucher kamen aus über 100 Nationen. Durch die hohe internationale Beteiligung dominierten auf der Iwa & OutdoorClassics Export- sowie Drittländergeschäfte. Den Angebotsschwerpunkt der Fachmesse bilden Jagd- und Sportwaffen sowie die dazugehörige Munition, aus dem wachsenden Angebotssegment Outdoorbedarf kommen bereits über 20 Prozent der Aussteller. Weitere Aussteller präsentierten Angebote aus den Bereichen Optik, Personen- und Körperschutz sowie Geschenkartikel.

Trendsetter
Im Bereich des Schießsports wurden die in den Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen der Unternehmen entwickelten technischen Innovationen und Verbesserungen an den Sportwaffen gezeigt – dies bereits mit Blick auf die Olympischen Spiele. Dass die Sportwaffenindustrie mit diesen Bemühungen um noch mehr Präzision und Handhabungsfreundlichkeit „goldrichtig“ liegt, zeigt das aktuelle Beispiel der deutschen Goldmedaillen-Gewinner Martina Glagow und Ricco Groß bei der Biathlon-Weltmeisterschaft. Biathlon selbst war ein wichtiges Thema auf der Iwa & OutdoorClassics, ebenso wie der Sommer- und der Bogenbiathlon.

Industrie setzt auf Export
Die Iwa & OutdoorClassics 2003 repräsentierte den Weltmarkt für Jagd- und Sportwaffen, dessen Handelsvolumen auf jährlich rund vier Mrd. Euro geschätzt wird, hinzu kommt rund eine Mrd. Euro für die dazugehörige Munition. In zwölf Ländern Europas wird insgesamt von einem Industrieumsatz von etwa einer Mrd. Euro ausgegangen. Geschätzt werden weiterhin 12,8 Mrd. Euro für Konsumausgaben für Jagd- und Schützenbedarf und etwa 50 000 Beschäftigte in der Branche.

Nach den bisher vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes (1.-3. Quartal 2002) haben die deutschen Unternehmen im Jahre 2002 Jagd- und Sportwaffen sowie Waffenteile im Wert von 170 Mio. Euro hergestellt, das waren rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die deutschen Gesamtausfuhren von Jagd- und Sportwaffen einschließlich Waffenteilen lagen im Jahr 2002 bei 136 Mio. Euro und nahmen um rund vier Prozent zu. Nach Deutschland importiert wurden Jagd- und Sportwaffen sowie Waffenteile für rund 56 Mio. Euro, was dem Vorjahresergebnis entsprach. Die deutsche Jagd-, Sportwaffen- und Munitionsindustrie hofft nach der Verabschiedung des Waffengesetzes, das am 1. April 2003 in Kraft trat, auf neue Impulse im Inlandsgeschäft.

In Deutschland geht man von etwa 1 200 Waffenfachgeschäften und Jagdausrüstern aus, in Frankreich von 3 000, in Italien von 5 000 und in Spanien von 2 000. In Deutschland sind rund 680 Mitglieder im Verband der Deutschen Büchsenmacher und Waffenfachhändler organisiert. In Großbritannien existieren ebenfalls rund 2 000 Waffenfachgeschäfte, Mitglied in einem Verband sind lediglich rund 400.

In Deutschland gehen über zwei Mio. in Verbänden organisierte Schützen und rund 400 000 Jäger ihrem Hobby nach. In Frankreich gibt es rund 1,7 Mio. Jäger und 200 000 Schützen, in Italien 925 000 Jäger und 100 000 Schützen. In Spanien werden pro Jahr zwischen 1,3 Mio. und 1,6 Mio. Jagdlizenzen ausgegeben, darüber hinaus gibt es rund 150 000 Schützen.

Die nächste Iwa & OutdoorClassics findet vom 12. bis 15. März 2004 statt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2003, Seite 46

 
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