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Drahtzieher mit langer Tradition

Die Gutmann Aluminium Draht GmbH (GAD) sieht sich als einen der international führenden Hersteller von gezogenen Drähten, Stangen und Profilen aus Aluminium und Aluminium-Knetlegierungen. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Weißenburg derzeit 57 Mitarbeiter, die im Jahr 2002 einen Umsatz von etwa 16 Mio. Euro erzielten. Die wichtigsten Abnehmer kommen aus den Branchen Automobil- und Nutzfahrzeugzulieferindustrie, Luftfahrt, Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Geliefert wird nicht nur an deutsche Kunden, sondern auch ins europäische Ausland, in die USA, nach Brasilien, Malaysia und Sri Lanka.

Metallfolien für die Euro-Scheine
Mit gezogenen Drähten, Stangen und Profilen von GAD werden u.a. Wärmetauscher, Autobatteriekabel, Teebeutelclipse, Kaltfließteile oder metallisierte Folien für die neuen Euro-Geldscheine hergestellt. Die Marktanteile gibt Gutmann je nach Produktgruppe und Geschäftsfeld mit 20 bis 70 Prozent an.

Der Ursprung der Gutmann Aluminium Draht geht auf das Jahr 1937 zurück, als Hermann Gutmann das Leichtmetall Drahtwerk Hermann Gutmann gründete. Nach dem Tode des Unternehmers wurde der Besitz 1987 in die Hermann Gutmann Stiftung übertragen. Die Gutmann Aluminium Draht GmbH entstand am 1. Januar 2002 durch die Ausgründung aus der Hermann Gutmann Werke GmbH (HGW). „Zielsetzung der Neuordnung ist“, so GAD-Geschäftsführer Paul Habbel, „langfristig die Kapitalkraft zu stärken und die beiden Unternehmen GAD und HGW besser zu verzahnen, ohne die Selbstständigkeiten aufzugeben“.

Habbel ist seit 1998 Geschäftsführer der Gutmann Aluminium Draht GmbH und blickt auf turbulente Zeiten zurück: „Ende der 90er Jahre war GAD existenziell bedroht.“ Durch die 1998 eingeleitete Restrukturierung wurde das Unternehmen neu ausgerichtet. „Wir waren zu teuer, lieferten geringe Qualität und über allem stand eine schwache Motivation“, beschreibt Habbel sehr direkt den Zustand vor etwa fünf Jahren. „Die Antworten auf die Probleme waren: quer denken, die Organisation flexibel gestalten und an den Prozessen ausrichten.“

Durch eine konsequente Kunden-, Prozess- und Mitarbeiterorientierung schaffte GAD den Umschwung. Mit Hilfe einer speziell für das Unternehmen entwickelten Balanced Scorecard wurden Strategien bis an die Werkerbasis getragen. Die Lernprozesse der letzten Jahre hätten dann auch die Unternehmenskultur - hohe Eigenverantwortung, ständiger Meinungstausch aller Mitarbeitern auf allen Ebenen und eine hohe Teamorientierung – sehr zum Positiven verändert. Nach der erfolgreichen Restrukturierung stehe GAD heute wirtschaftlich besser da denn je. Nach Worten Habbels soll der Umsatz mittelfristig auf 25 Mio. Euro steigen und die europäische Marktführerschaft bei gezogenen Aluminiumdrähten, -stangen und -profilen für mechanische Anwendungen erreicht werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2003, Seite 37

 
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