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Investitionen und neue Stellen in fränkischen Möbelhäusern

Zur Ansbacher Firmengruppe Pilipp gehören Möbelhäuser in Ansbach, Bamberg, Schweinfurt und Bayreuth, außerdem vertreibt das Unternehmen Holzwerkstoffe und Türen. Am Standort Ansbach beschäftigt Pilipp 314 Mitarbeiter, davon 23 Auszubildende. Für sein besonderes Engagement zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region wurde Norbert Pilipp, der Geschäftsführende Gesellschafter der Firmengruppe, mit dem 65. Jobstar der Region Nürnberg ausgezeichnet, den der Regionalmarketingverein „Die Region Nürnberg e.V.“ zusammen mit RTL Franken Life TV initiiert.

„Unser Konzept ist, dass wir nicht in Ballungszentren gehen, sondern in mittelgroßen Städten und in deren Einzugsgebiet wollen wir uns als Nummer 1 behaupten. Außerdem verzichten wir auf ausufernde Schnäppchen-Angebote und dauernde Rabatt-Aktionen. Langfristig wird dieser Weg von den Konsumenten auch belohnt“, so beschreibt Norbert Pilipp die Firmenphilosophie.

Ursprung der heutigen Unternehmensgruppe war die Firma Sperrholz-Pilipp, die Adalbert, der Vater des heutigen Firmenchefs, 1949 gründete. Als Existenzgründer verkaufte er damals im Nachkriegsdeutschland Sperrholz und Hartfaserplatten, mit denen die Ansbacher ihre im Krieg zerstörten Fenster abdichteten. Ausgeliefert hat Adalbert Pilipp seine Ware anfangs mit dem Fahrrad. „Heute umfasst unser Fuhrpark 70 Lkw und 50 Pkw, auch das ein Beweis, wie unser Unternehmen gewachsen ist“, so Norbert Pilipp. Seit dem Tod seines Vaters 1988 leitet er die Firma. „Damals hatten wir 170, heute sind es rund 500 Dauerarbeitsplätze.“ Schon vor der Jobstar-Verleihung wurde Norbert Pilipp für sein erfolgreiches unternehmerisches Handeln geehrt: Die „Akademie für Führungskräfte“ in Leonberg zeichnete ihn im vergangenen Jahr als „Unternehmer des Jahres 2002“ aus.

Neben seiner Tätigkeit als Chef der Pilipp-Gruppe ist der 54-jährige außerdem einer von drei Gesellschaftern und Aufsichtsratsvorsitzender des Alliance-Einkaufsverbandes, in dem rund 450 Möbelhäuser in ganz Europa zusammengeschlossen sind. Durch diese Funktion hat er natürlich Einblick in den gesamten Wirtschaftszweig, in dem es zur Zeit nicht rosig aussieht. „In der Branche findet ein gnadenloser Ausleseprozess statt. Im Verband gibt es vom ersten Quartal zum Teil erhebliche Umsatzeinbrüche zu vermelden. Unsere Gruppe ist davon aber zum Glück nicht betroffen. Es gibt zwar keine zweistelligen Zuwachsraten mehr, aber die ersten drei Monate sind zufriedenstellend gelaufen“, zeigt sich Norbert Pilipp optimistisch.

Rund 40 Prozent ihres Umsatzes macht die Pilipp-Gruppe mit Türen und Holzwerkstoffen. Den übrigen Anteil erwirtschaftet das Unternehmen mit seinen Möbelhäusern. In Ansbach befinden sich ein Pilipp-Möbelhaus und ein Mitnahmemarkt mit zusammen derzeit über 25 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. In Bamberg und Schweinfurt hat das Unternehmen schon vor Jahren die gut am Markt eingeführten Grünthal-Möbelhäuser gekauft. Neu hinzugekommen bei der Möbelhaus-Familie ist der Standort Bindlach bei Bayreuth. Pilipp hat das dortige Krügel-Einrichtungshaus übernommen und mit ihm auch alle rund 70 Mitarbeiter.

Investitionsprogramm
Durch dieses neue Möbelhaus wird sich der Umsatz, der 2001 noch bei rund 100 Mio. Euro lag, nach Aussage Pilipps um rund 15 bis 20 Mio. Euro erhöhen. Mittelfristig solle der Möbelbereich in der Unternehmensgruppe auf einen Anteil von 70 bis 75 Prozent wachsen.

Dazu beitragen sollen umfangreiche Investitionen: Das Grünthal-Möbelhaus in Bamberg wird auf eine Fläche von 28 000 Quadratmeter erweitert; 15 Mio. Euro will der fränkische Unternehmer dort investieren und 40 bis 50 neue Mitarbeiter einstellen. Auch am Firmensitz in Ansbach soll vergrößert werden, und zwar der Mitnahmemarkt um rund 10 000 Quadratmeter. Acht Mio. Euro sind hierfür als Investition geplant, außerdem sollen etwa 25 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. „Bei der momentanen wirtschaftlichen Lage können wir natürlich nicht beides gleichzeitig realisieren. Letztlich werden wir dort anfangen, wo wir schneller die gesamten baurechtlichen und anderen Genehmigungsverfahren zu Ende bringen können“, so der Firmenchef. cp.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2003, Seite 28

 
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