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Den Mittelfranken bleibt mehr in der Tasche als den Münchnern

Die Lebenshaltungskosten machen vielerorts in Bayern die Einkommensunterschiede wett. Das ist das zentrale Ergebnis der neuen Sonderauswertung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zum Preis- und Einkommensniveau für das Jahr 2002 in 21 ausgewählten bayerischen Städten. Die Kaufkraft hat sich demnach im Freistaat während der letzten zehn Jahre nicht nur erhöht, sondern gegenüber 1992 konnten auch regionale Unterschiede weiter eingeebnet werden.

Erstmals ist bei kleinen und mittleren Städten die Kaufkraft sogar leicht höher als in den Ballungsräumen. Besonders gute Werte weisen die Städte Landshut, Passau, Bayreuth, Regensburg und Ansbach auf, wo die Kaufkraft jeweils zwischen zehn und 15 Prozent über dem Wert für München liegt. Geringere Einkommen werden hier durch niedrigere Lebenshaltungskosten (vor allem niedrigere Mieten) ausgeglichen.

Neben Ansbach wurden aus Mittelfranken die Städte Dinkelsbühl und Nürnberg untersucht. Im Gegensatz zu den 100 Euro, die ein Münchner verdient, bekommt ein Ansbacher zwar nur gut 81 Euro (in Dinkelsbühl knapp 70 und in Nürnberg 82), der Westmittelfranke kann im Vergleich aber zehn Euro mehr ausgeben als sein Kollege aus der Landeshauptstadt. Die Dinkelsbühler haben gut zwei Euro mehr im Portemonnaie, die Nürnberger immerhin einen. 1992 waren die Unterschiede noch größer. Da verdienten die Ansbacher nur knapp 79 Euro von den 100 in München (Dinkelsbühl: 65, Nürnberg: 86), konnten aber gut 14 Euro mehr ausgeben. Den Dinkelsbühlern fehlten damals im Vergleich vier Euro, die Nürnberger hatten etwa genauso viel wie die Münchner.

Die Sonderauswertung zur realen Kaufkraft in Bayern erstellt das Wirtschaftsministerium alle zehn Jahre. Sie basiert auf Daten der amtlichen Preisstatistik und regionalen Einkommenskennziffern der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg. Vergleichsmaßstab für Einkommens- und Preisniveau ist jeweils München. Bei der realen Kaufkraft werden im Unterschied zum verfügbaren nominalen Einkommen Preisunterschiede bei den Lebenshaltungskosten berücksichtigt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2003, Seite 7

 
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