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Sicherheit als Standortfaktor

Nachrichten von Schutzgelderpressungen, fremdenfeindlichen Übergriffen und Kriminalität im Allgemeinen lassen Unternehmen bei der Wahl ihres Firmensitzes nicht unberücksichtigt. Nürnbergs Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl informierte die IHK-Vollversammlung über „Sicherheit als Standortfaktor“. Dabei spielten sowohl die Sicherheit des Firmensitzes eine Rolle wie auch die Themen Wirtschafts- und Industriespionage und das Sicherheitsempfinden der Mitarbeiter. Dies sei stärker von subjektiven Empfindungen des Einzelnen geprägt als von objektiven Tatsachen.

Die Straftaten in Mittelfranken haben in den vergangenen zehn Jahren um 15 Prozent zugenommen. Als Hauptgrund hierfür nannte Hauptmannl die „Dunkelfälleaufhellung“, also vermehrte Ermittlungsarbeit und eine damit verbundene höhere Aufdeckungsquote. Mit diesen Zahlen bewegt sich Nürnberg auf dem Niveau vergleichbarer Städte. Was die Aufklärungsquote betrifft, liegt die Stadt mit 68 Prozent noch über dem bayerischen Durchschnitt. Das gute Ergebnis führt Hauptmannl auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden (wie beispielsweise dem Jugendamt), die Kooperation zwischen Polizei und Verbänden, die Polizeiberatung und „die repressive Tätigkeit der Polizei“ zurück. Sehr deutlich machte er, dass Gewaltkriminalität in der Statistik eine weitaus kleinere Rolle spielt als in der Wahrnehmung.

Gründerpreisträger
Die Gewinner des IHK-Gründerpreises 2003, Thomas Hierl und Dr. Oliver Schreer von der Erlanger Thermosensorik GmbH, stellten der Vollversammlung ihr Unternehmen vor. Thermosensorik beschäftigt sich mit Wärmebildtechnik für zivile Anwendungen in Industrie, Forschung und Entwicklung. Insbesondere in der Qualitätssicherung sei ihre Technik von Bedeutung, da sie berührungsfreie Wärmeflussprüfungen erlaube. Zu den Kunden von Thermosensorik zählen Bosch, DaimlerChrysler und Siemens. Der Gewinn des Gründerpreises habe nicht nur die regionale Bekanntheit erhöht, sondern auch überregionale Kunden beeindruckt. Von der Auszeichnung erhoffe man sich zudem Rückenwind für das weitere Wachstum.

Außerdem beschäftigte sich die Vollversammlung mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage, der geforderten Einstufung der Region Nürnberg als Metropolregion sowie der „High-Tech-Offensive International“ (u.a. Außenwirtschaftszentrum und Hochschulinstitut für Außenwirtschaft in Nürnberg).

Beschlossen wurde die Umbenennung des IHK-Industrieausschusses in „Ausschuss für Industrie, Forschung und Technologie“.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2003, Seite 40

 
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