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promeos aus Erlangen ist Sieger in Bayern

Für Dr. Jochen Volkert wird es am 22. Juni richtig spannend. Denn der Gründer und Chef der Erlanger promeos GmbH (www.promeos.com) hat glänzende Aussichten, Bundessieger des Gründerwettbewerbs StartUp zu werden. Anfang Mai erhielt das 2003 gegründete Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von neuartigen Heizsystemen konzentriert, im Nürnberger Messezentrum den Bayerischen Gründerpreises in der Kategorie Konzept. Werner Netzel, Vizepräsident des Sparkassenverbands Bayern, überreichte das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro und betonte bei dieser Gelegenheit: „Wir haben bundesweit den erfolgreichsten Wettbewerb.“

Den Ausschlag bei der Jury für promeos hat nicht nur das Produkt gegeben. Volkert hat einen hochwirksamen und gleichzeitig Schadstoff minimierten Porenbrenner entwickelt, der sowohl im Haushalt als auch als Standheizung in Autos Anwendung finden soll. Netzel lobte auch die kaufmännischen Qualitäten des Landessiegers, der sein unternehmerisches Potenzial „hervorragend darstellen“ könne. Geht alles nach Plan, sollen in den nächsten drei bis vier Jahren 50 bis 60 Arbeitsplätze am Stammsitz in Erlangen-Tennenlohe sowohl in der Entwicklung als auch in der Fertigung von Kleinserien entstehen. Eine entsprechende Patentpolitik, die weltweit die Rechte abgesichert habe und durch kommende Verfahrenspatente flankiert werden soll, sei ein wichtiger Erfolgsgarant.

Seit 1997 schreiben die Sparkassen gemeinsam mit der Unternehmensberatung McKinsey und dem Magazin Stern den Wettbewerb alljährlich aus. Seitdem haben sie bundesweit mehr als 8 000 Gründungsteams auf den Weg in die Selbstständigkeit begleitet. In Bayern, so Netzel mit Verweis auf die regionalen Engagements der Sparkassen vor Ort, wurden allein 1 200 betreut. Immerhin werde durch diese Institute jede zweite Gründung finanziert. Dadurch seien mehr als 30 000 Arbeitsplätze geschaffen worden, ein Wert der deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von drei bis vier Mitarbeitern pro StartUp liege. Auch die Teilnehmerzahl zeige deutlich nach oben. Bundesweit sei die Zahl der teilnehmenden Teams um 14 Prozent auf 557 Geschäftspläne gestiegen, das Gründerland Bayern habe ein Plus von mehr als einem Drittel auf 99 Businesspläne verbucht. Auf Landesebene engagierten sich die Nürnberger Unternehmensberatung Schaffer & Collegen, die Versicherungskammer Bayern, die Bayerische Landesbank, die LfA Förderbank Bayern sowie Siemens als Sponsoren. In der Kategorie Aufsteiger wurde covertex aus dem Landkreis Traunstein und in der Kategorie Lebenswerk wurde der Gründer der heutigen Warema Renkhoff Holding, Hans-Wilhelm Renkhoff, aus Marktheidenfeld geehrt. Verliehen wurden auch ein Sonderpreis Unternehmensnachfolge sowie ein Sonderpreis des Bayerischen Wirtschaftsministeriums für 40 neu geschaffene Arbeitsplätze in einer Patisserie.

Schon beim StartUp-Wettbewerb der mittelfränkischen Sparkassen hatte promeos überzeugt und damit Platz 1 belegt. Der zweite Preis ging an die Erlanger Scieva GmbH (www.scieva.com) von Dr. Ayman Ibrahim. Scieva ist auf Design, Herstellung und Verwertung von Molekulararchitektur spezialisiert. Gezielt hergestellte Anhäufungen von Molekülen können durch ihre geometrische Anordnung besondere organische und metallische Stoffe an sich binden und damit nachweisbar machen. Hilfreich sind die in Geräte eingesetzten Molekulararchitekturen u. a. bei der Diagnostik und der Entwicklung von hoch spezialisierten Medikamenten.

Den dritten Preis erhielt die K7 IT-Solutions GmbH aus Erlangen-Tennenlohe (www.k7-it.de). Thomas Flieger und sein Team übernahmen aus der insolventen Asimus Datensysteme erfolgreiche Geschäftsfelder, wie die Wartung von Hard- und Software für den beleghaften Zahlungsverkehr von Banken und Sparkassen. Der Verkauf von Archivsoftware an Banken und Sparkassen ergänzt als Neugeschäft das Geschäftsmodell des Gründers.

In der Kategorie „Unternehmensnachfolge“ prämierten die Sparkassen Peter Alexander Erndt für die Übernahme der Druckerei Gutenberg Druck & Medien GmbH (www.gutenberg-druck.com). Mit der Weiterführung des seit 1969 in Erlangen etablierten Unternehmens wurden 13 Arbeitsplätze gesichert. Ziel des neuen Geschäftsinhabers ist es, die Produktionsschwerpunkte auf die Erstellung von Visitenkarten und farbigen Werbeakzidenzen wie Broschüren und Flyer zu verlagern.

tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2004, Seite 65

 
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