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Nürnberg und Charkiv verstärken wirtschaftliche Beziehungen

In drei Tagen rund 50 Erfolg versprechende Unternehmertreffen und Wirtschaftsgespräche mit Behördenvertretern aus Charkiv – so lautet das überaus positive Ergebnis einer Delegationsreise in die ostukrainische Wirtschaftsmetropole Charkiv. Organisiert wurde die Reise von der IHK sowie den beiden Stadtverwaltungen der Partnerstädte Nürnberg und Charkiv. Sowohl die zehn Unternehmer wie auch die Vertreter der IHK und der Stadtverwaltung Nürnberg hatten alle Hände voll zu tun, um die überwiegend viel versprechenden Kontaktwünsche in Charkiv voranzutreiben.

Besonders erfreulich aus Sicht der mittelfränkischen Unternehmer war die Ausrichtung der Wirtschaftsgespräche auf Hochtechnologie und anspruchsvolle Dienstleistungen. Gesprochen wurde außerdem über eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, Berufsausbildung und Erwachsenenbildung sowie Transportwesen und Gastronomie. Aussichtsreich waren auch Gespräche über verbesserte Verkehrsverbindungen zwischen Nordbayern und Charkiv.

Entsprechend der Wirtschaftsstruktur der beiden Partnerregionen konzentrierten sich die Unternehmerkontakte hauptsächlich auf den Maschinenbau sowie Elektro- und Elektronikindustrie, auf das Gießerei- und Transportwesen, IT-Leistungen für den industriellen und öffentlichen Bereich (Infrastrukturausbau) sowie auf Engineering und Consulting.

Lobend äußerten sich die Delegationsteilnehmer über die hohe Fachkompetenz der Gesprächspartner aus Charkiv und die dabei deutlich sichtbar gewordenen Fortschritte im Technik- und Marketingbereich. Nach wie vor Sorgen bereiten den Unternehmen die Rahmenbedingungen im Ukraine-Geschäft, wobei Bürokratie, fehlende Rechtssicherheit, Probleme mit den Zollbehörden, mit der Zertifizierung und der Finanzierung sowie die Clan-Struktur der ukrainischen Wirtschaft ganz oben auf der Mängelliste stehen.

Positiv registriert wird dagegen der wirtschaftliche Aufholprozess des osteuropäischen Landes mit seinen 50 Mio. Einwohnern, das im vergangenen Jahr ein Wirtschaftswachstum von 9,4 Prozent und im ersten Halbjahr 2004 sogar ein Plus von 12,5 Prozent registrierte. Für das gesamte Jahr 2004 wird ein Wachstumsrekord erwartet. Aufwärts geht es auch in der Stadt Charkiv, die mit 1,5 Mio. Einwohnern (und drei Mio. Menschen im gesamten Wirtschaftsraum) als attraktiver Wirtschafts- und Kooperationspartner gilt. Gute Vorraussetzungen für Wirtschaftskontakte böten die zahlreichen Hochtechnologie-Betriebe sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen, so die IHK.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2004, Seite 34

 
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