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Opticom und Weinberger machen Platz für neue Unternehmensstarter

Wechsel beim Erlanger Innovations- und Gründerzentrum der Region Nürnberg-Fürth-Erlangen (IGZ): Die Opticom GmbH und die Weinberger Deutschland GmbH haben das Gründerzentrum verlassen, eingezogen sind die Inchron GmbH und Optocraft Optical Metrology. Damit werde das Zentrum seiner Funktion als „Durchlauferhitzer“ für erfolgreiche junge Unternehmen gerecht, so IGZ-Geschäftsführer Dr.-Ing. Gerd Allinger: Nach einem erfolgreichen Unternehmensaufbau oder Projektabschluss eines IGZ-Partners werde durch den Auszug die Aufnahme neuer Gründer und Projektteams ermöglicht.

Das IGZ hat es sich seit 1986 zum Ziel gesetzt, technologische Unternehmensgründungen zu unterstützen und den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern. So wird Gründern und Jungunternehmern durch die Bereitstellung flexibler Räumlichkeiten, durch eine Fixkosten senkende Infrastruktur sowie durch Beratung, Betreuung, Kontaktvermittlung und diverse Serviceleistungen unter die Arme gegriffen. Gesellschafter der Betriebsgesellschaft sind neben der IHK die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie die Handwerkskammer für Mittelfranken. Bisher fanden insgesamt 91 Unternehmen und 13 Beratungs- und Technologietransfer-Einrichtungen Platz im IGZ. Insgesamt kam es zu 70 Auszügen, wovon nur fünf Unternehmen Konkurs anmelden mussten. Derzeit befinden sich 25 Unternehmen und vier Beratungs- und Technologietransfer-Einrichtungen im Zentrum, das damit zu rund 80 Prozent ausgelastet ist.

Die Opticom GmbH hat sich im Bereich der Sprach- und Audioqualitätsmesstechnik etabliert. Das 1995 als Ausgründung („spin-off“) des Fraunhofer Instituts IIS gegründete Unternehmen hat bisher drei internationale Standards zur psychoakustischen Messung von Sprach- und Audioqualität auf den Markt gebracht. Die neueste Entwicklung ist der vierte Standard, der es Mobilfunkteilnehmern ermöglicht, selbstständig die Sprachqualität ihrer Telefonverbindung zu testen. Mit derzeit zehn Mitarbeitern erzielte die Opticom GmbH, die 1999 den IHK-Gründerpreis gewonnen hatte, einen Jahresumsatz von rund 1,5 Mio. Euro. Das Unternehmen mit den Geschäftsführern Michael Keyhl und Christian Schmidmer ist jetzt in der Erlanger Innenstadt zu finden (www.opticom.de).

Weinberger Deutschland, das zweite Unternehmen, das das IGZ verlässt, ist tätig auf dem Feld der digitalen Hochgeschwindigkeitstechnologien. So entwickelt es High-Speed-Cameras, die mit 1 000 bis 10 000 Bildern pro Sekunde beispielsweise in der Automobilindustrie bei Crash-Simulationen eingesetzt wird. Weitere Einsatzbereiche sind unter anderem die Film- und Fernsehproduktion oder Sportaufnahmen. Gegründet wurde Weinberger 1996 – ebenfalls als Ausgründung des Fraunhofer Instituts. Weltweit beschäftigt die Weinberger Gruppe mit Hauptsitz in der Schweiz 30 Mitarbeiter, 20 davon sind nun am Standort Erlangen tätig (www.weinberger.de).

Die im IGZ neu eingezogene Inchron GmbH ist Entwickler von Software-Tools für den Entwurf eingebetteter Systeme (vgl. WiM 10/2004, Seite 81). Mit diesen Software-Werkzeugen können Entwickler in der Kommunikations-, Automatisierungs- oder Automobilindustrie die Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Produkte testen und deren Entwicklungszeit verkürzen. Inchron startete 2002 als Ausgründung der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Gesellschafter sind neben Dr. Ralf Münzenberger drei weitere Gründer, ein Investor und die Universität Erlangen-Nürnberg. Bisher sind drei Mitarbeiter bei dem Unternehmen beschäftigt, zwei weitere Einstellungen sind bis Januar 2005 geplant (www.inchron.de).

Optocraft Optical Metrology, der zweite Neueinzug im IGZ, bietet die Möglichkeit eines Soll-Ist-Vergleichs von Optiken, optischen Flächen, Laserstrahlen und Augen. Zielgruppen sind die Optik- und Laser-Industrie, Medizintechnik und Forschung. Gegründet wurde das Unternehmen 2001 von den beiden jetzigen Geschäftsführern Dr. Johannes Pfund und Dr. Mathias Beyerlein sowie von Dr. Norbert Lindlein und Prof. Johannes Schwider. Derzeit sind vier feste und drei freie Mitarbeiter für Optocraft tätig (www.optocraft.de).

tam.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2004, Seite 36

 
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