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„WöhrlCity Nürnberg“ ist komplett

Rund 50 Mio. Euro investiert die Wöhrl-Gruppe in die grundlegende Sanierung und Erweiterung des Stammhauses in der Nürnberger Innenstadt. Die neue 20 000 Quadratmeter große „WöhrlCity Nürnberg“ wird mit dem Start des Sporthauses Ende November 2004 komplett sein. Mit den 90 zusätzlich eingestellten Mitarbeitern beschäftigt die Gruppe insgesamt rund 2 500 Mitarbeiter in ihren 40 Häusern (mit Aushilfen 3 000) und erzielte im Geschäftsjahr 2003/2004 einen Umsatz von 300 Mio. Euro.
Die „WöhrlCity Nürnberg“ umfasst neben dem neuen Sporthaus das im Oktober eröffnete Wöhrl Herrenhaus, den U1 fashion store, der seit Mai einer jüngeren Zielgruppe Mode, Lifestyle und Unterhaltung bietet, sowie das im Dezember 2003 eröffnete Damen-Modehaus. „Mit dem neuen ‚Flaggschiff‘ gehen wir optimistisch in die Zukunft“, sagte Vorstandssprecher Robert Rösch bei der Vorstellung des neuen Herrenhauses. Wöhrl in Nürnberg sei das größte reine Sport- und Bekleidungshaus in Deutschland und erhebe den Anspruch, die Nummer eins zu sein. Das neue Haus werde sich als Magnet erweisen, das Besucher aus der ganzen Region in die Stadt ziehe. Davon profitiere auch der gesamte Einzelhandel.

Für das laufende Wirtschaftsjahr (April 2004 bis März 2005) erwartet Rösch nach einem rückläufigen Umsatz im den letzten Jahren ein Plus von drei Prozent sowie ein ausgeglichenes Ergebnis, die beiden letzten Jahre wurden mit roten Zahlen abgeschlossen. Jedes der anderen 39 Modehäuser werde auf den Prüfstand gestellt, so Rösch. Dank der soliden Finanzausstattung mit einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent sei derzeit jedoch nicht geplant, ein Haus zu schließen. Es gehe um die Konsolidierung der bestehenden Filialen, man wolle die Qualität bei Sortiment und Mitarbeitern weiter verbessern.

Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Wöhrl, der kürzlich die Mehrheit bei der Rudolf Wöhrl AG übernommen hat, sieht eine starke Spaltung des Textilmarktes in Hochpreis- und Billig-Anbieter, der sich jedes Unternehmen stellen müsse. „Wir müssen uns bekennen, wir sind kein Billiganbieter. Wir sind auf dem Weg zurück in die erste Liga.“ Er sei sicher, dass Wöhrl zu den Gewinnern des Auswahlprozesses gehören werde. Wöhrl setze auf die Partnerschaft mit „echten Marken“ und wolle verstärkt den vielen gut situierten älteren Kunden ein Angebot bieten. Auch die jüngeren Kunden sollen nicht vernachlässigt werden. Der U1 fashion store, nach eigenen Angaben Deutschlands größtes Geschäft für Trend- und Szenemode, habe bisher die Erwartungen weit übertroffen.

Wöhrl-Firmengeschichte
Rudolf Wöhrl eröffnete 1933 im Alter von 20 Jahren zusammen mit seiner Frau Berta in Nürnberg ein kleines Geschäft für Herren- und Knabenbekleidung. Im Jahr 1945 erfolgte der Neubeginn in der Nachbarstadt Roth. 1949 kam Wöhrl wieder nach Nürnberg – auf 60 Quadratmetern wurde das Stammhaus am Weißen Turm begründet. Bis 1970 eröffnete Rudolf Wöhrl vier weitere Filialen und übertrug im selben Jahr das Unternehmen seinen beiden Söhnen Gerhard und Hans Rudolf. In den folgenden Jahren kamen mehr als 25 weitere Wöhrl-Häuser in Bayern und Baden-Württemberg hinzu, 1993 eröffnete mit Plauen die erste von sechs Filialen in den neuen Bundesländern, Modehäuser in Schweinfurt und Landshut folgten 2003.

Dem Wöhrl-Vorstand gehören Vorstandssprecher Robert Rösch (verantwortlich für Personal und Vertrieb), Thomas Bauer (Finanzen, Controlling, Organisation) und Michael Wolf (Einkauf, Marketing) an. Der Aufsichtsrat besteht aus Gerhard Wöhrl (Vorsitzender), Friedrich-Wilhelm Göbel und Hans Rudolf Wöhrl, der sich jetzt ganz seiner Fluggesellschaft Deutsche BA widmet. Neuer Mehrheitseigner des Modehauses ist seit kurzem Gerhard Wöhrl mit seiner Familie.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2004, Seite 37

 
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