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Vertriebsorganisation neu aufgestellt

Die Siemens AG hat ihre gesamten Vertriebs- und Serviceaktivitäten in Deutschland neu strukturiert. Bislang wurden diese Aktivitäten jeweils von den einzelnen Konzernbereichen in Eigenregie abgedeckt, Anfang Oktober wurden sie nun in der „Regionalorganisation Deutschland“ zusammengefasst. Seitdem ist der Vertrieb in Deutschland in neun statt bisher vier Regionen unterteilt, hinter denen 35 lokale Niederlassungen stehen.

Siemens-Region Nordbayern
Damit vollzieht der Konzern auch in Deutschland seine globale Praxis. „Diese Lösung praktizieren wir länderbezogen auf der ganzen Welt“, unterstreicht Wolfgang Schleemilch, der die Geschäftsleitung für die Region Nordbayern sowie die Leitung der Siemens Niederlassung Nürnberg übernommen hat. In seine Verantwortung fallen knapp 1 700 Mitarbeiter in Vertrieb und Service in den vier Niederlassungen Nürnberg, Bayreuth, Regensburg und Würzburg. Neben ihm gehören der bisherige Niederlassungssprecher Heinz-Jürgen Wiendl sowie Jürgen Signer und Bernhard Lenz der neuen Regionalleitung an. Als Vertriebsregion brachte sie zuletzt einen Umsatz von einer Mrd. Euro ein. Insgesamt beschäftigt Siemens in der Region Nordbayern über die neue Vertriebs- und Serviceeinheit hinaus 50 000 Mitarbeiter und 1 500 Auszubildende. Rund 20 000 Unternehmen finden sich auf der Kunden- und Partnerliste, weitere 6 000 werden als Lieferanten geführt, bei denen für ca. zwei Mrd. Euro jährlich eingekauft wird.

Unter der Überschrift „Gemeinsam sind wir stärker“ sollen mit der neuen Struktur neue Umsätze generiert, der Mittelstand intensiver betreut und die Kundenähe insgesamt erhöht werden. Die neue Einheit löst die Organisation von 1989 ab, die damals bewusst auf kleine, flexible Einheiten setzte und den einzelnen Bereichen die Verantwortung für Entwicklung, Fertigung und Vertrieb zuordnete. „Jetzt geht es um ganzheitliche Lösungen für Kunden“, erläutert Schleemilch. „Damit nicht fünf Siemens-Vertriebler nacheinander bei einem Unternehmen auftauchen.“ Die neue Organisationsform ziele ausschließlich auf eine Ausweitung der Marktanteile und noch mehr Kundenzufriedenheit. „Es geht nicht darum, Kosten einzusparen, sondern unseren Kunden zu helfen, damit sie besser im Weltmarkt agieren können.“

Im Visier hat Schleemilch vor allem die mittelständischen Unternehmen, die in seinem Zuständigkeitsraum dominieren. Ihnen sollen Angebote aus einer Hand unterbreitet werden, die die ganze Breite des Siemens-Leistungsspektrums abbilden. Immerhin bietet das Portfolio für den nordbayerischen Vertrieb die ganze Palette von Energie, Industrie, Bahnverkehr, Kommunikation und Medizintechnik. Konkret könnte das etwa für ein neu geplantes Krankenhaus bedeuten, dass angefangen von Schaltern und Steckdosen, über Medizintechnik bis zu PCs oder Kommunikationseinrichtungen alles aus einer Hand stammt. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Siemens-Bereiche bei bereichsübergreifenden Angeboten steht unter dem Schlagwort „Siemens One“ in Deutschland. Dadurch könne mehr Geschäftsvolumen mit bereits bestehenden Kunden generiert werden.

Seit Anfang November ist Josef Winter Vorstand für Vertrieb und Service der neu gegründeten Regionalorganisation von Siemens in Deutschland. Damit verantwortet er mit Sitz in Berlin die Entwicklung für die Vertriebs- und Serviceaktivitäten im Inland mit rund 20 000 Mitarbeitern. Er berichtet direkt an Johannes Feldmayer, der im Zentralvorstand Siemens für die Wirtschaftsregion Europa zuständig ist und den Aufbau der Regionalorganisation Deutschland persönlich vorangetrieben hat.

tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2004, Seite 52

 
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