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Der Wettbewerb verschärft sich

Europa ist unverändert der weltweit führende Messeplatz, allerdings wächst die Konkurrenz in Asien rasant. Auch Messestandorte in Russland und Brasilien legen zu. Der Marktanteil Europas an den weltweiten Ausstellungskapazitäten ist in den vergangenen Jahren von 61 auf 57 Prozent gesunken, der Anteil Asiens wuchs gleichzeitig von 13 auf 16 Prozent.

„Unsere Messen müssen besser und internationaler werden“, sagte Piergiacomo Ferrari, Präsident der European Major Exhibition Centres Association (Emeca) und Chief Executive Officer (CEO) der Messe Mailand, bei einer Emeca-Tagung in Nürnberg. Neben mehr Geld müssten auch Kreativität und Fantasie in die Entwicklung neuer Messen investiert werden, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können. Die Gründung der Emeca 1992 sei eine Reaktion der europäischen Messeplätze auf sich beschleunigende Veränderungen, so Ferrari. Ziel sei die Stärkung des europäischen Messewesens und die Verbesserung der Dienstleistungen für die Kunden.

Von den weltweit 33 Messegesellschaften, die über mehr als 100 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügen, befinden sich 25 in Europa, 19 sind Mitglied von Emeca. Rund 350 000 Aussteller beteiligen sich auf über 1 000 Messen der 19 Emeca-Mitgliedsplätze und generieren durch diese Messebeteiligungen einen Umsatz von über 800 Mrd. Euro pro Jahr. Ausgelöst wird dieses Volumen durch über 40 Mio. Besucher. „Von unseren Fachmessen profitieren vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen in Europa, die sich häufig keinen internationalen Vertrieb leisten können. Diese Rolle übernehmen unsere Messen mit großem Erfolgt“, so Bernd A. Diederichs, Emeca-Sprecher und Geschäftsführer der NürnbergMesse.

In Emeca sind folgende Messeplätze zusammengeschlossen: Barcelona, Basel, Birmingham, Bologna, Brüssel, Frankfurt, Genf, Hannover, Lissabon, Lyon, Madrid, Mailand, Nürnberg, Paris expo, Paris-Nord, Rimini, Utrecht, Valencia und Verona.

Von den Top 20 Messegesellschaften weltweit kommt mit Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, Köln, München, Berlin und Nürnberg ein Drittel aus Deutschland. 

Europäische Führungsrolle gemeinsam verteidigen
„Mittel- bis langfristig stehen wir vor einer Teilung der Weltleitmessen“, davon ist Diederichs überzeugt. Nach seiner Vorstellung werden sich kontinentale Leitmessen in Amerika, Asien und Europa herausbilden. Neben den Risiken, die mit einer solchen Entwicklung verbunden sind, sieht der Nürnberger Messechef vor allem die Chancen. Zunächst müsste die Führungsrolle der europäischen Messen gehalten werden. Gleichzeitig könnten sich europäische Allianzen bilden, um die Messeentwicklung in anderen Weltwirtschaftsregionen gemeinsam voranzutreiben. „Messen Made in Europe haben einen ausgezeichneten Ruf, was Konzeptqualität, Akquisitionsstärke und Organisationssorgfalt angeht“, so Diederichs. Auf dieser Basis könnte er sich erfolgreiche Kooperationen gut vorstellen.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2006, Seite 40

 
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