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Rietze Automodelle

Großes Geschäft mit kleinen Automodellen

Mit einem Mitsubishi L 300 fing alles an: In drei Varianten legte die Altdorfer Firma Rietze Automodelle GmbH das Modell 1983 auf. Inzwischen führt das Familienunternehmen über 1 200 verschiedene Fahrzeuge im Katalog, hat seine Busse, Transporter und Lastwagen zu Tausenden an Liebhaber und Modelleisenbahnfans verkauft.

"Der Gründer und Geschäftsführer Lothar Rietze wollte damals nicht nur irgendwelche Modelle bauen, sondern suchte gezielt nach Nischen", sagte Firmensprecher Franz Roy. Die fand der Unternehmer im Land der aufgehenden Sonne. Günstige und zuverlässige Autos aus Japan traten damals ihren Siegeszug durch Europa an. Rietze fertigte nach dem Vorbild von Mitsubishi, Nissan, Honda, Mazda und Suzuki Autos und Lieferfahrzeuge im Spurformat H0. Die Fahrzeuge kamen bei Sammlern und Eisenbahn-Anlagenbauern gleichermaßen gut an, das Sortiment konnte bald auf andere Automodelle erweitert werden. 1990 stieß das Unternehmen dann in die Sparte "Omnibusse" vor, erstes Modell war der Neoplan Cityliner. Heute ist Rietze Automobile eigenen Angaben zufolge der Weltmarkt-Führer bei Omnibusmodellen der beliebten Spur H0. Zur Spielwarenmesse stellte Rietze unter anderem die Neuheiten Mercedes-Benz Travego M und Neoplan Centroliner vor.

Der Familienbetrieb beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter. Die Hälfte davon arbeitet am Stammsitz Altdorf, die andere Hälfte in der Niederlassung im sächsischen Zwickau. Die Zweigstelle wurde von Rietze aus Verbundenheit zu seiner alten Heimat bereits kurz nach der Wende im Jahr 1990 gegründet. An beiden Standorten sind die Bereiche Formen- und Werkzeugbau, Spritzguss und Montage vertreten. In Altdorf sind zusätzlich eine moderne Druckerei, Grafikabteilung und Reprostudio sowie die Verwaltung angesiedelt.

"Anlagenbauer und Sammler legen größten Wert auf Perfektion", betonte Roy. Das beginnt beim Innenleben und reicht über die Farben und Aufschriften bis hin zu Felgen, Reifen oder Autokennzeichen. Omnibusse bestehen aus über 130 Einzelteilen, wobei die große Zahl meist den Einzelsitzen im Businneren geschuldet ist. Die Montage der filigranen Modelle erfolgt per Hand. Für Verkehrsunternehmen und andere Großkunden fertigt Rietze auch Sondereditionen an, etwa mit individuellen Sitzlösungen und Konferenzanordnungen, Farben und Aufschriften. Auch Metallic-Lackierungen gehören mittlerweile zum Standard.

Die Produktionslinien sind nach Maßstäben und Themen geordnet. Für die am weitesten verbreitete Spur HO (Maßstab 1:87) sind etwa umfangreiche Fahrzeugflotten von Feuerwehr, Militär, Polizei, Post, Rettungsdienst, Taxi und dem Technischen Hilfswerk verfügbar. In der kleineren Spur N (1:160) sind die drei Gruppen Busse, Pkw und Lieferfahrzeuge vertreten. In Spur II (Maßstab 1:22,5) gibt es den Nostalgie-Lieferwagen Mercedes 319 L mit Schiebetüren in sieben verschiedenen Farb- und Firmenausführungen.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2006, Seite 45

 
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