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Nürnberger Spielkarten Verlag

Trümpfe am laufenden Band

Seit 1995 hat der Nürnberger Spielkarten Verlag (NSV) seinen Firmensitz in Zirndorf bei Nürnberg. Neben Produktion und Lager kümmert sich dort die hauseigene Grafikabteilung um die Gestaltung der Spiele, sagte NSV-Geschäftsführer Franz Jurthe. Derzeit werden dort 25 Mitarbeiter beschäftigt.

Schon im 14. Jahrhundert war in Nürnberg die Zunft der „Kartenmacher“ bekannt. Im Gegensatz dazu ist die Geschichte des NSV relativ jung, sie geht bis in die 50er Jahre zurück. Viele Jahre gehörte der Nürnberger Verlag dem oberbayerischen Spielkartenhersteller F.X. Schmid, 1979 übernahm der Nürnberger Gerhard Lang das Unternehmen und führt es bis heute erfolgreich in Eigenregie fort. Im vergangenen Jahr konnte der NSV seinerseits die oberbayerische Spielkarten-Manufaktur Prien (am Chiemsee) übernehmen, die auf Schafkopfkarten spezialisiert ist. Nach wie vor ist das Kartenspiel beliebter Zeitvertreib quer durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. In Zirndorf läuft dafür das komplette Spielkartensortiment wie Skat, Poker und Rommé, Patience, Bridge, Jass, Schafkopf sowie regionale Ausprägungen wie bayerischer oder fränkischer Schafkopf, Doppelkopf, Binokel oder Gaigel vom Band.

Die Spezialität des Hauses sind jedoch Quartette. Die Palette der Motive reicht von Formel-1-Flitzern und anderen (Motorsport-) Fahrzeugen bis hin zu Tieren oder dem "Schwarzen Peter". Das Kartenspiel "Biene Maja" feiert heuer seinen 30. Geburtstag.

Neben den Karten werden in Zirndorf Dutzende andere Spielzeuge gefertigt, etwa Memorys oder Puzzles oder edle History-Games. Speziell für die Reihe "50 plus" produziert der NSV Karten und Spiele, die sich leichter greifen lassen oder durch größere Ecksymbole besser lesen lassen. Dazu gehören auch Puzzles mit großdimensionierten Teilen, seniorengerechte Spielesammlungen sowie Würfel und Dominosteine mit Wertangaben im Großdruck. Weil Opa und Oma häufig mit den Enkeln spielten, für die die großen Symbole oder die schlankeren Slim-Cards ebenfalls leichter zu greifen seien, schließe sich hier der Kreis: "ein super Synergieeffekt", schwärmt Jurthe.

Der NSV ist zudem "stark in Spezialanfertigungen". Spezialmaschinen erlauben es, Karton unterschiedlicher Stärke und Größe zu Karten zu verarbeiten. Zuerst werden die Karten zugeschnitten, dann die Ecken rund gestanzt. Das Verpacken in Folie und Faltschachteln oder Etuis geschieht vollautomatisch. Bei den Werbeartikeln gehören Firmenaufdrucke auf der Rückseite von Spielkarten und auf der Schachtel längst zum Standard. Daneben ist es inzwischen möglich, neben der Rück- auch die Vorderseite der Karten auf Wunsch individuell mit eigenen Motiven oder Fotos zu gestalten. „Das ist ab einer Auflage von rund 1 500 Spielen möglich“, sagte Jurthe. Die neueste Idee der Zirndorfer aber ist das Mietgeschäft mit Online-Spielen: Online-Puzzles oder Online-Memo. "Wir wollen im zweistelligen Prozentbereich wachsen", unterstreicht der Geschäftsführer. Das Weihnachtsgeschäft "lief Spitze", der positive Trend werde auch 2006 anhalten, ist er überzeugt

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2006, Seite 46

 
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