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Auf die eigenen Stärken besinnen

Beim 124. „Kammergespräch“ erklärte BMW-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Panke, die Konzentration auf das Kerngeschäft sei ein wichtiges Erfolgskriterium.

BMW-Chef Dr. Helmut Panke wurde begrüßt von IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Riesterer und Hans-Rainer Schröder, Leiter der BMW-Niederlassung Nürnberg (v.r., Foto: Fuchs).

BMW-Chef Dr. Helmut Panke wurde begrüßt von IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Riesterer und Hans-Rainer Schröder, Leiter der BMW-Niederlassung Nürnberg (v.r.).

„Jedes Unternehmen muss sich bewusst sein, dass es nicht alles gleich gut kann“, so Panke in seinem Vortrag mit dem Titel „Fokussierung als Wettbewerbsvorteil“. Es gebe verschiedene Faktoren, die die Identität eines Unternehmens bestimmen. Panke zählte dazu langfristig gewachsene Strukturen, Arbeitsprozesse, Geschäfts- und Branchenerfahrung sowie die durch die Mitarbeiter geprägte Unternehmenskultur.

Dieser Rahmen führt dazu, dass ein Unternehmen nicht frei entscheiden kann, wo seine Stärken liegen. Bei BMW ergebe sich ein klarer Schwerpunkt auf dem Premiumbereich. Die Spielregeln der beiden Segmente Massenmarkt und Premium seien so unterschiedlich, dass man sie innerhalb eines Unternehmens kaum oder nur unter großen Schwierigkeiten vereinen könne. Ein Beispiel ist die Entwicklung von Motoren, die keinen Mittelweg zulässt: „Dann ist entweder der Motor nicht gut genug für ein Premiumfahrzeug oder er ist zu teuer für ein Massenprodukt. Man kann nicht den technologisch besten Motor zum niedrigsten Preis bauen.“ Bei BMW habe man sich an diese eigentlich alte Erkenntnis bereits seit den Zeiten als Flugzeugmotorenhersteller gehalten.

Allerdings habe man sich in der Unternehmensgeschichte auch einmal von diesem Weg entfernt. Die Lehre aus dem glücklosen Rover-Engagement der Jahre 1994 bis 1999 sei, „dass es für dieses Unternehmen nicht klug ist, den klaren Fokus auf Premiumprodukte aufzugeben“. Konsequenterweise dürfe daher das heutige Produktportfolio der BMW-Group mit den Marken BMW, Rolls-Royce und Mini keine Überlappungen aufweisen. Man sei damit der weltweit einzige Mehrmarken-Hersteller, der nicht in den Volumensegmenten des Automobilmarktes tätig ist.

Der Fokussierungsansatz gelte nach Meinung Pankes keineswegs nur für Autofirmen, sondern auch für die Zuliefererindustrie. „Muss ein Hersteller von Dieseleinspritzungen auch Benzineinspritzungen machen?“ Für Regionen und Städte gelte das Gleiche. Panke lobte in diesem Zusammenhang die Positionierung Erlangens als Kompetenzzentrum für Medizintechnik.

Die wirtschaftliche Situation des BMW-Konzerns bezeichnete er als sehr gut. Im Geschäftsjahr 2005 verkaufte BMW 1,32 Mio. Automobile, fast zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Der Konzernumsatz stieg um über fünf Prozent auf 46,6 Mrd. Euro. Für 2006 kündigte Panke einen weiteren Absatzrekord an.

 

Autor/in: 
de.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2006, Seite 16

 
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