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Sachs Fahrzeug- und Motorenwerke

Chinesischer Investor eingestiegen

Zum 120. Firmenjubiläum herrscht wieder Optimismus beim Nürnberger Traditionsunternehmen Sachs Fahrzeug und Motorentechnik, das seine Wurzeln in den legendären Hercules-Werken hat. „Wir sind das älteste noch produzierende Motorrad- und Zweiradwerk der Welt“, so Entwicklungschef Hartmut Huhn. Die einstige Fahrradfabrik baute 1902 die ersten Motorräder und „die bauen wir heute noch“.

Dass es bei Sachs Bikes weiter geht, liegt letztlich am Einstieg eines chinesischen Investors vor drei Monaten, der nun nahezu 100 Prozent der Anteile hält. „Das hat für unser Haus das Überleben bedeutet“, unterstreicht Huhn, der bis zu diesem Zeitpunkt Miteigentümer und Geschäftsführer war und der Anfang 2000 mit drei weiteren Sachs-Kollegen das Unternehmen übernommen hatte. Allerdings konnten sie das benötigte Kapital nicht aufbringen. „Wir haben gute Entwicklungen, beherrschen die Fertigung und haben ein entsprechendes Händlernetz“, so Huhn. Was aber fehlte, war die Vorfinanzierung der Produkte. Nach vierjähriger Investorensuche stieg das Hongkonger Unternehmen New Superior ein und Corrado Savazzi übernahm in Nürnberg die Geschäftsführung.

Damit scheint die weitere Zukunft des Unternehmens gesichert, das einmal zu den Großen der Zweiradbranche gehörte. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts baute Hercules Sachs-Motoren ein, in den 50er und 60er Jahren wurden im Zeichen des Wirtschaftswunders fast eine Mio. Zweiräder gefertigt. 20 Jahre später stieg in einer schweren Flaute Fichtel & Sachs ein.

Besondere Stärken sind seit jeher Fahrräder mit Hilfsmotoren, sowohl mit Zweitaktern als auch mit elektrischem Antrieb. „Hier sind wir nach wie vor Marktführer“, so Huhn. Gefertigt werden auch noch kleine Serien Mopeds und Motorräder. Mittlerweile ist allerdings diese Produktion mit 15 Mitarbeitern nach außen verlagert worden. Dafür wurde der Handel als zweites Standbein ausgebaut, so dass man heute der größte Importeur von Zweirädern in Deutschland sei. Dazu gehört etwa das Roller- und Mopedsortiment der asiatischen Marke SYM.

Aktuell sind rund 50 Mitarbeiter im Wesentlichen im Handelsbereich beschäftigt. Mit dem neuen Eigentümer wurde das Asiengeschäft ausgebaut, so dass bereits jetzt die ersten zwei Motorräder auf den Markt kommen, die in Fernost unter der Entwicklungsleitung und Qualitätssicherung der Nürnberger gefertigt werden. Dadurch könne man mit einem günstigeren Preis am Markt antreten und auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig anbieten.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 89

 
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