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MLP

Finanzdienstleister diskutiert über die demographische Frage

Die MLP AG mit Stammsitz in Heidelberg ist in Deutschland sowie im europäischen Ausland mit mehr als 2 500 Beratern vertreten, die rund 660 000 Kunden betreuen. Eigenen Angaben zufolge ist MLP in Europa der führende Finanzdienstleister für Akademiker und andere anspruchsvolle Kunden, für die Bank- und Versicherungsdienstleistungen zu individuellen Finanzkonzepten gebündelt werden. Abgedeckt werden private Absicherung und Vorsorge, Sparen, Geldanlage, Immobilienfinanzierung, Existenzgründung sowie Vermögensplanung und –verwaltung. Der Dienstleister, der seit 1984 als AG firmiert, ist seit 35 Jahren auf dem Markt aktiv und seit 1988 börsennotiert.

In Mittelfranken ist MLP in Nürnberg mit zwei Geschäftsstellen vertreten, unter Leitung von Thomas Karg und Wolfgang Barthelmäß sind dort 32 Mitarbeiter aktiv. 41 Mitarbeiter sind in den drei Erlanger Geschäftsstellen tätig, die von Dr. Barbara Bockel, Manuel Wicke und Bodo Wißkirchen geführt werden. Die Berater haben überwiegend eine akademische Ausbildung oder sind gelernte Bank- bzw. Versicherungskaufleute.

Vor kurzem hatte MLP zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe „MLP-Forum“ in den Erlanger Redoutensaal eingeladen. Dort folgten 450 Gäste den Ausführungen von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Ifo-Instituts, zum Thema „Das demographische Defizit“. Die steigende Lebenserwartung („Jedes Jahr werden die Deutschen ein Jahr älter.“) und die geringe Geburtenrate brächten das deutsche Rentensystem in Schieflage. Mit dem bereits jetzt eingeführten Nachhaltigkeitsfaktor werde des Bruttorentenniveau bis zum Jahr 2035 auf 38 Prozent sinken – das sei nur wenig mehr als der Sozialhilfesatz. Laut Sinn hat die niedrige Geburtenrate in Deutschland vor allem wirtschaftliche Gründe. Ein Hauptproblem sei, dass das heutige Rentensystem die Kinderlosigkeit noch befördere. Rechne man alle Leistungen zusammen, die ein Kind im Laufe seines Lebens in Form von Steuern und Beiträgen für den Staat erbringe und ziehe man alle staatlichen Ausgaben für Familien ab, so verbleibe dem Staat pro Kind ein Nettovorteil von 80 000 Euro.

Die einzige Lösung für dieses Dilemma sei Sparen. Nötig sei deshalb ein Reformmodell, das zwischen Familien mit Kindern und Kinderlosen unterscheidet: Wer keine Kinder hat, muss acht Prozent seines Bruttolohnes verpflichtend in die Riester-Rente einzahlen. Eltern bekommen dagegen eine zusätzliche Rente aus dem staatlichen System, eine so genannte Kinderrente. Dies wäre ein Beitrag zu einer langfristigen Lösung, so Sinn.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 87

 
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