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Thermosensorik

Siemens beteiligt sich an Spezialist für Materialprüfung

Siemens Venture Capital (SVC) und Siemens Technology Accelerator (STA) haben eine Minderheitsbeteiligung an der Erlanger Thermosensorik GmbH erworben und arbeiten mit dem jungen Unternehmen beim Know-how-Transfer zusammen. SVC ist die Risikokapital-Organisation für den gesamten Siemens-Konzern weltweit; STA konzentriert sich auf die externe Vermarktung von Technologien, die bei Siemens entstanden sind, aber keine adäquate geschäftliche Umsetzung erfahren.

Die Thermosensorik GmbH, die 2003 den IHK-Gründerpreis gewonnen hatte, stellt Systeme und Anlagen zur Material- und Bauteilprüfung her. Die Technologie analysiert mit bildgebenden Verfahren die Wärmeausbreitung in Materialien. Die Prüfung erfolgt zerstörungs- und teilweise auch berührungsfrei, d.h. die untersuchten Bauteile müssen bei der Prüfung nicht beschädigt werden. Das System misst den Wärmefluss innerhalb des Materials und kommt auf diese Weise Fehlern und Unregelmäßigkeiten auf die Spur. Außerdem lässt sich diese Technologie in automatisierte Abläufe integrieren. Die Prüfung eines Schweißpunktes erfolgt in weniger als einer halben Sekunde und selbst ein komplexes, hochwertiges Bauteil wie eine keramikbeschichtete Hochtemperatur-Turbinenschaufel kann in wenigen Sekunden vollautomatisch geprüft werden. Neben automatischen, fertigungsintegrierten Mess- und Prüfanlagen stellt Thermosensorik auch manuelle Prüfsysteme für Labor und Technikum sowie hochauflösende Infrarot-Systemkameras für Forschungsinstitute und Entwicklungsabteilungen her.

Nach Aussage von Thermosensorik-Geschäftsführer Thomas Hierl habe man schon seit längerem mit Siemens bei Mess- und Prüfsystemen sowie als Forschungspartner zusammengearbeitet. Thermosensorik wurde 1998 von drei ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeitern des Lehrstuhls für Angewandte Physik der Universität Erlangen-Nürnberg und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung e.V. (ZAE) gegründet und beschäftigt heute 30 Mitarbeiter. Rund 100 Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen nutzen die Systeme und Anlagen des jungen Erlanger Unternehmens.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 85

 
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