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Sunline

Strahlender Erfolg

Die Sunline AG in Fürth, vor einem Jahr aus der GWU Solar GmbH hervorgegangen, kann 2006 auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. 1986 begannen der Betriebswirt Wolfgang Wismeth und seine Frau Gabriele damit, Hotels, Gastronomiebetriebe und Einzelhandelsgeschäfte auf Energiesparlampen umzurüsten und Solarmodule an eine Elektronikkette und einen Campingfachhändler zu verkaufen. Schon zwei Jahre nach seiner Gründung hatte das junge Unternehmen seine erste Umsatzmillion erwirtschaftet – damals allerdings noch in DM.

Im Geschäftsjahr 2005, dem Jahr des Börsenganges, präsentierte sich die junge Aktiengesellschaft als vollwertiges Systemhaus für Solartechnik. Mit rund 50 Mitarbeitern erzielte Sunline einen Jahresumsatz von knapp 39,8 Mio. Euro und damit einen Zuwachs von rund 20 Prozent - trotz knapper Silizium-Ressourcen und trotz Finanzierungsengpässen durch eine äußerst zurückhaltende Kreditvergabe der Banken, wie Wismeth mitteilte. Diese Probleme sollen durch den Börsengang nun dauerhaft überwunden sein. Im laufenden Jahr rechnet Wismeth mit einem Umsatzanstieg auf knapp 45 Mio. Euro, der Gewinn soll sich auf 2,3 Mio. Euro verdreifachen.

Am 20. Oktober vergangenen Jahres hatte die Sunline AG den Schritt auf das Börsenparkett gewagt und dafür rund 970 000 Euro ausgegeben. Eine Investition, die sich schnell bezahlt machte: Die Emission war 37-fach überzeichnet, der Verkauf von 1,7 Mio. Wertpapieren spülte 7,95 Mio. Euro in die Kasse der AG.

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) hatte ein rasantes Marktwachstum ausgelöst. Doch die ausgeschöpften Kreditlinien erlaubten es dem Betrieb vor dem Börsengang nicht, die Nachfrage nach Solarmodulen voll zu bedienen, da das knappe, weil aufwändig veredelte Silizium weltweit per Vorkasse eingekauft werden muss. Auch 2006 sei wieder damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Modulen das Angebot übersteigt. Die Erlöse aus dem Börsengang sollen in erster Linie der Wachstumsfinanzierung dienen, neue Produkte zur regenerativen Energiegewinnung und die Expansion in europäische Nachbarstaaten sollen das Wachstum beflügeln. Auch Deutschland bleibe ein aufstrebender Photovoltaikmarkt.

Die Sunline AG plant und vertreibt Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, die Sonnenlicht in Strom oder Wärme umwandeln. Der so gewonnene Strom wird meist ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Inzwischen hat Sunline mehrere Großprojekte gestemmt, darunter den Solarpark auf dem Fürther Müllberg. Derzeit ist ein Fünf-Megawatt-Projekt in Vorbereitung. Neben dem Geschäftsfeld der netzabhängigen Anlagen gibt es so genannte Photovoltaik-Inselanlagen, also autarke Solarsysteme, die Akkus und Batterien laden oder aber netzunabhängige Stromverbraucher antreiben, beispielsweise Wasserpumpen in Entwicklungsländern, Parkautomaten und andere Maschinen, Gartenleuchten sowie Geräte in Wohnmobilen oder auf Campingplätzen.

Noch immer leben weltweit mehr als zwei Mrd. Menschen ohne Anschluss an das Stromnetz – in Regionen, in denen die Sonneneinstrahlung günstig für die Nutzung von Solarenergie ist. Für sie stellen Solar-Home-Systeme oftmals die einzige Möglichkeit dar, Strom zu erzeugen – ein gigantischer Markt in den Augen der Sunline AG, die ihre Ursprünge im Inselgeschäft hat und in dem Sektor eigenen Angaben zufolge nach wie vor zu den Marktführern zählt. Solarthermie-Anlagen – ein weiteres Geschäftsfeld von Sunline nutzen demgegenüber die Sonnenenergie im Gegensatz zur Photovoltaik zur Erwärmung des Brauchwassers und zum Heizen von Wohnräumen. Neue Vakuumröhrenkollektoren verbesserten den Wirkungsgrad von Solarwärmeanlagen.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2006, Seite 51

 
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