Fachleute und Marketingexperten erwarten ein „turbulentes Mailingjahr 2006“ – und so konnten sich die Veranstalter der 7. Mailingtage, die im Juli in Nürnberg stattfanden, über neue Rekordzahlen bei Ausstellern und Besuchern freuen. Zu dieser Kongressmesse für Direkt- und Dialogmarketing waren mehr als 1 500 Fachleute aus unterschiedlichen Branchen in die Noris gekommen.
Nach Aussagen von Nico Marcuz, Geschäftsführer des Veranstalters IM Marketing-Forum GmbH, fühlten sich die Verantwortlichen in ihrem Kurs bestätigt, „das Konzept der Veranstaltung mit ihren unterschiedlichen Plattformen weiter auszubauen“. Bei den Mailingtagen stand deshalb, wie der Name eigentlich vermuten lässt, nicht nur der schriftliche Dialog mit dem Kunden im Vordergrund, sondern auch andere Formen des Kundendialogs, ob am Telefon oder online, wurden bei Ausstellung, Fachkongress, Workshops und Kurzvorträgen berücksichtigt. Auch im kommenden Jahr sollen die Mailingtage wieder in Nürnberg stattfinden, „der Standort ist gesetzt“, sagte Andrea Brändli von der IM-Geschäftsleitung.
Nach Angaben der GfK Direktmarketingforschung haben im laufenden Jahr vor allem Banken, Versicherungen und Verlage ihre Mailing-Aktivitäten deutlich verstärkt. In den beiden ersten Monaten des vergangenen Jahres hatten Banken und Finanzdienstleister 34 Mio. Mailings verschickt, im Jahr 2006 waren es im gleichen Zeitraum mit 54 Mio. fast 60 Prozent mehr. Die Versicherungsbranche verzeichnete in den ersten zwei Monaten 2006 bei Mailings ein Plus von 74 Prozent. An der Spitze standen unverändert wieder die Verlags- und Medienhäuser, die knapp 61 Mio. Mailings auf den Weg brachten.
Hohe Zuwachsraten zählten die GfK-Marktforscher auch beim Telefonmarketing. Allerdings haben die Werber bei Anrufen über das heimische Festnetz oder per Handy noch immer große Akzeptanzprobleme. „Da sieht es nach wie vor finster aus: 63 Prozent aller Anrufe im Jahr 2005 wurden vorzeitig abgebrochen, bei den Lotterieanbietern waren es sogar 74 Prozent“, so die GfK. Das E-Mail-Marketing haben nach GfK-Angaben noch längst nicht alle Unternehmen entdeckt. Zwar sind mittlerweile über 40 Mio. Deutsche online, aber es gebe „noch ein beträchtliches Zuwachspotenzial“, vor allem in den Altersgruppen ab 40 Jahren.
