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Vedes

Strategische Allianzen sollen den Fachhandel stärken

Die Vedes-Gruppe, Nürnberg, hat sich in den letzten Jahren vom traditionellen Einkaufsverband in eine moderne Dienstleistungszentrale gewandelt und dabei erhebliche Altlasten abbauen müssen, so Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Märtz. Zusammen mit strategischen Partnern werde die Vedes den Fachhandel mit umfassenden Dienstleistungen unterstützen, neben Einkauf und Logistik würden auch Beratung, Marketing, Marktforschung und IT-Lösungen weiter an Bedeutung gewinnen.

„In Zeiten, in denen andere Vertriebskanäle stärker werden, können wir uns kein isoliertes Denken mehr leisten“, erklärte Märtz. Es gehe um die Zukunft des Facheinzelhandels, um die Bündelung von Marktkraft und um die Nutzung von Synergien. In diesem schwierigen Marktumfeld mit zunehmendem Wettbewerbsdruck könne der Weg in eine erfolgreiche Zukunft langfristig nur über eine Gesamtlösung führen. „Wir brauchen strategische Allianzen, um den künftigen Herausforderungen adäquat begegnen zu können.“ Ein erster Schritt wurde zu Beginn des Jahres 2006 durch die Kooperation mit der Verbundgruppe Ardek eG getan, die durch ihre Kompetenzen im Bereich Baby-Artikel und -Textil den Vedes-Mitgliedern neue Möglichkeiten eröffne. Mit dem Gemeinschaftsunternehmen Toy Alliance, das die Vedes im Juni 2006 mit dem langjährigen Konkurrenten Idee+Spiel gegründet hat, soll die Leistungsfähigkeit des Fachhandels in Europa entscheidend erhöht werden. Die Toy Alliance werde das strategische Einkaufs- und Absatzmarketing von über 2400 Spielwarenfachgeschäften koordinieren.

Im schwierigen Spielwarenjahr 2005 hat auch die Vedes-Gruppe Rückgänge in Höhe von rund fünf Prozent verzeichnen müssen. Der Thekenumsatz sank europaweit auf 550 Mio. Euro und in Deutschland auf 490 Mio. Euro. Verantwortlich dafür machte Märtz die anhaltende Konsumschwäche sowie zahlreiche Probleme von Lieferanten. Dennoch habe die Vedes-Gruppe mit über 1 000 Mitgliedern und ca. 1300 Fachgeschäften in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und den Niederlanden ihre Position als stärkste Fachhandelsorganisation für Spiel und Freizeit in Europa behauptet. Das Jahresergebnis der Vedes AG wies 2005 vor Abzug der Rückvergütungen an die Mitglieder (2,4 Mio. Euro) und der Abschreibungen (zwei Mio. Euro) ein positives Ergebnis in Höhe von 1,4 Mio. Euro aus. Im Beteiligungsbereich wurde – nach Verlusten einzelner Tochtergesellschaften in den vergangenen Jahren – erstmals ein insgesamt positives Ergebnis erzielt.

Außerdem wurde im Jahr 2005 die angestrebte Reprivatisierung der Einzelhandelstochter SF GmbH vollzogen. Nach der Schließung acht unrentabler Standorte und der Veräußerung der Filialen Stuttgart, Leonberg und München an die mercari AG, Stuttgart, wurden sämtliche Anteile an der SF GmbH an die Alpina Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Mergentheim, verkauft. Dadurch sank die Mitarbeiteranzahl innerhalb der Unternehmensgruppe, so dass die Vedes AG nunmehr ausschließlich am Standort Nürnberg Personal beschäftigt. Zum Stichtag 31. Dezember 2005 waren für die Vedes AG und ihre Tochtergesellschaft Vedes Logistik GmbH 260 Mitarbeiter tätig.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2006, Seite 72

 
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