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Kappler Architekten

Stadtbilder 100 Jahre lang geprägt

„Es ist schön, für Menschen gestalten zu können und immer wieder neu zu versuchen, ein unverwechselbares Bauwerk zu schaffen.“ So beschreibt Dr.-Ing. Dietrich Kappler, Geschäftsführer der Kappler Architekten gesamtplaner gmbh in Nürnberg, die Philosophie des Architekturbüros, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Gründungsjubiläum feiert.

Robert L. Kappler hatte das Büro 1907 in Hersbruck gegründet. Das Nürnberger Büro wurde 1946 im Haus der damaligen Hypo-Bank in der Königstraße eröffnet, dessen im Krieg zerstörter Dachstuhl als erster Auftrag wieder aufgerichtet wurde. Seit 1957 ist das Büro in der Neuen Gasse 14 zu finden, wo heute 25 Architekten, Bauingenieure, Techniker und Verwaltungsfachangestellte tätig sind. Aktuell bildet das Büro junge Mitarbeiter zu Bauzeichnern für Hochbau und zu Kaufleuten für Bürokommunikation aus. Außerdem sind regelmäßig Studenten als Praktikanten bei der Gesellschaft tätig, die auch Wert auf familienfreundliche Personalpolitik legt und Mitarbeiterinnen nach dem Erziehungsurlaub Teilzeitstellen anbietet. Außer im Baukunstrat der Stadt Nürnberg engagieren sich Kappler Architekten in einer Reihe von Fachvereinigungen für Bauwesen und Architektur.

In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für Architekturbüros deutlich verändert, so Kappler, der 1976 als Gesellschafter und Geschäftsführer in das elterliche Unternehmen eingetreten war. Die dominierende Rolle des Architekten als Dirigent im Baukonzert habe durch Bauträgermodelle, durch Auftragsvergaben im Zuge von Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (sogenannte Public Private Partnerships) sowie durch Generalunternehmer und Investorenausschreibungen abgenommen. Die Direktbeauftragung mit vollem Leistungsbild sei mittlerweile eher die Ausnahme als die Regel. „Der Berufsstand des Architekten muss seine Rolle als Zuarbeiter im Baunetzwerk suchen und finden“, so der 63-jährige Geschäftsführer.

Kappler Architekten hat in den letzten Jahrzehnten das Bild Nürnbergs und anderer fränkischer Orte durch zahlreiche Projekte mitgeprägt. An der Bebauung am südlichen Hauptmarkt war das Büro ebenso beteiligt wie an Bankgebäuden (z.B. Dresdner Bank, Commerzbank und Deutsche Bank in Nürnberg), Industriebauten (u.a. Aufzugswerke Schmitt & Sohn in Hersbruck, Emuge Werkzeugfabrik in Lauf) oder an der Errichtung von Kliniken und Verwaltungsgebäuden (Tumor- und Strahlenschutzzentrum am Klinikum Nord, Krankenhaus Lauf, Klinikum Hallerwiese, Landratsamt in Lauf). Weitere Schlüsselprojekte, von denen einige in Kooperation mit anderen Architekturbüros durchgeführt wurden, waren das Karstadt-Kaufhaus an der Lorenzkirche und der Neubau der Landesgewerbeanstalt Bayern an der Tillystraße. Das traditionsreiche Architekturbüro ist nicht nur an Neubauten beteiligt, sondern beschäftigt sich auch mit Sanierungen aller Art und mit der Anpassung von Wohngebäuden an die Bedürfnisse von Senioren. Ein aktuelles Großprojekt ist die Wohnanlage in den Sebalder Höfen am Nürnberger Rathenauplatz. Als Standorte, die einer baldigen Um- oder Neugestaltung bedürfen, sieht Kappler in Nürnberg den Augustinerhof, die städtebaulichen Flächen in der Umgebung des Hauptbahnhofs, die ungenützten Bahnflächen in der Bahnhofstraße bis hin zum Milchhof, die Ecke Ostend-/Dr.-Gustav-Heinemann-Straße (ehemals Coca Cola-Gelände) und das Airport Business Center am Flughafen Nürnberg.

Obwohl das Büro in den zurückliegenden Jahrzehnten fast alle Arten von Gebäuden geplant hat – von Wohnungen über Geschäftshäuser, Laborgebäude, Umspannwerke, Kraftwerke bis zu Krematorium und U-Bahnhöfen – hat Kappler noch zwei Wunschprojekte, die er gerne realisieren würde: „Ein Hochhaus mit Energiesparfassade und ein sakraler Neubau fehlen noch in unserer Sammlung.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2007, Seite 48

 
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