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Schranken hoch!

Ab 1. Januar 2008 werden Überweisungen und Lastschriften europaweit einfacher.

Bisher sind grenzüberschreitende Zahlungen in Europa oft kompliziert und teilweise mit hohen Kosten verbunden – ganz gleich , ob es beispielsweise darum geht, fällige Rechnungsbeträge einzuziehen oder Forderungen internationaler Geschäftspartner zu begleichen.

Ab 2008 soll der zwischenstaatliche Zahlungsverkehr durch die sogenannte Single Euro Payment Area (SEPA) für alle Beteiligten einfacher, effizienter und günstiger werden. Das Projekt betrifft alle Länder der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Neu entwickelt wird ein gesamteuropäisches Lastschriftverfahren. Gleichzeitig werden Überweisungen weiter standardisiert. Zusätzlich können Bankkunden künftig ihre Bankkarten in der gesamten SEPA nicht nur für die Bargeldversorgung am Bankautomaten, sondern auch für ihre bargeldlosen Einkäufe einsetzen.

Zu den zentralen Neuerungen im europaweiten Zahlungsraum gehören Standards für Überweisungen und Lastschriften. Die SEPA-Überweisung ersetzt die bestehende EU-Standardüberweisung und kann künftig auch für inländische Zahlungen genutzt werden. Jede Überweisung enthält eine ausführliche Auftraggeberreferenz. Dank der einheitlichen Daten können Firmen ihren Verwaltungsaufwand für den europaweiten Zahlungsverkehr - beispielsweise in der Debitorenbuchhaltung - deutlich senken. Auch die neue SEPA-Lastschrift führt zu mehr Effizienz, denn mittelfristig soll sie die Vielzahl unterschiedlicher nationaler Verfahren ablösen.

Im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bedeutet dies besonders für international tätige Firmen- und Geschäftskunden einen Fortschritt. Denn bislang fehlte ihnen ein standardisiertes Instrument, sodass auch die Rechnungsbegleichung umständlicher war. In Zukunft könnten beispielsweise Internet-Händler ihren Kunden Zahlungen per Lastschrift statt per Kreditkarte anbieten. Weitere Neuerung bei der SEPA-Lastschrift ist das Fälligkeitsdatum. Dadurch wissen Firmen genau, an welchem Tag das Konto belastet wird – und können so ihre Liquiditätsplanung verbessern.

Nur zwei Angaben zur Identifikation
Sowohl für Überweisung als auch für Lastschrift gilt: Im gesamten SEPA-Raum soll es nur noch zwei Angaben zur Identifikation von Konten und Banken geben. Dies sind die Internationale Kontonummer IBAN (International Bank Account Number) und die Internationale Bankleitzahl BIC (Bank Identifier Code).

Die Deutsche Bank wird die neue SEPA-Überweisung ab 2008 anbieten. Die SEPA-Lastschrift wird dagegen voraussichtlich erst 2009 eingeführt, da sich die Mitgliedsstaaten erst kürzlich auf die Rahmenbedingungen geeinigt haben. Die bestehenden nationalen Instrumente können Firmen aber noch bis mindestens 2010 nutzen. Angesichts der Vorteile eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrs empfiehlt sich jedoch frühzeitiges Handeln. So kann es bei der Umstellung unter anderem erforderlich sein, Electronic-Banking-Software anzupassen sowie Datenbanken um IBAN und BIC zu erweitern. Unternehmer können sich in allen Fragen an die Firmenkundenberater ihrer Bank wenden. Individuell kann dann geklärt werden, welche Weichen jetzt schon für technische und organisatorische Vorbereitungen auf SEPA gestellt werden können.

Externer Kontakt: Bernd Sauter, Vorsitzender der Geschäftsleitung Firmenkunden, Deutsche Bank AG Region Bayern-Nord, bernd.sauter@db.com, www.db.com
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2007, Seite 28

 
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